Jeff Koons in der Fondation Beyeler

Jeff Koons (*1955) ist einer der bekanntesten Künstler der Gegenwart, der seit den 1980er-Jahren mit seiner Kunst immer wieder für Furore gesorgt hat. Besonders berühmt wurde er mit jenen Werken, welche die gängigen Vorstellungen von Kunst und Kitsch infrage stellen. Die Fondation Beyeler präsentiert die erste Koons-Ausstellung in einem Schweizer Museum überhaupt. Die Ausstellung widmet sich in einer umfangreichen Präsentation drei zentralen Werkgruppen, die entscheidende Etappen der künstlerischen Entwicklung von Jeff Koons aufzeigen und den ungewöhnlichen, Populär- und Hochkultur verbindenden Weg verfolgen, den das Objekt in seinem Schaffen gegangen ist und weiter geht.

Koons ist einer jener Künstler, welche die von Duchamp mit der Erfindung des Readymade zu Anfang des 20. Jahrhunderts lancierte Objektdiskussion aufgegriffen und auf eigenwillige und brillante Weise vorangetrieben haben – und er ist darin ein Meister. Bei den drei gemeinsam mit dem Künstler für die Ausstellung ausgewählten Serien handelt es sich um "The New" (entstanden zwischen 1980 und 1987), "Banality" (1988) und "Celebration" (ab 1994). Die Readymade-artigen Objekte aus Alltagsgegenständen von "The New" wandeln sich in "Banality" zu wundersam-provokativen, in traditionellem Handwerk gefertigten Skulpturen aus Holz, Porzellan und Spiegelglas, deren Motive gleichwertig der Kunstgeschichte und der Populärkultur entnommen und zu neuartigen Figuren collagiert werden.

Einige Jahre später hat die Skulptur die Gestalt von monumentalen, überaus perfekt gearbeiteten Edelstahlplastiken angenommen, und neben sie tritt jetzt die Malerei in Form von grossformatigen, minutiös ausgeführten Gemälden. In den Gemälden und Skulpturen von Celebration feiert Koons das Kind und die Kindheit, mit Motiven, die an Kindergeburtstage und Feiertagsbräuche erinnern, die in ihrer skulpturalen Form aber gleichzeitig zu ikonenhaften Figuren stilisiert sind.

Mit "The New", der frühen Werkgruppe des jungen Künstlers, und "Celebration", unter deren Namen bis heute neue Werke entstehen, spannt die Ausstellung einen weiten Bogen. Dazwischen positioniert sich "Banality", jene folgenreiche Gruppe von Werken, die Manifestcharakter hat und gleichzeitig für das künstlerische Selbstverständnis von Koons entscheidend war. Zusammen führen die drei Werkgruppen ins Zentrum des Schaffens und Denkens von Jeff Koons. Im Berower Park werden zwei Skulpturen zu sehen sein.

Jeff Koons
13. Mai bis 2. September 2012