Japanische Meister der Bambusflechtkunst

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg zeigt erstmalig vom 18. September 2009 bis 10. Januar 2010 eine Auswahl von rund 100 Korbflechtarbeiten aus Bambus aus den 1880er und 1890er Jahren und möchte damit auf diese fast vergessene und erst seit kurzem in den USA und Japan wieder entdeckte Kunst Japans aufmerksam machen.

Rund 50 der 170 Hamburger Flechtarbeiten, damals erworben vom Gründungsdirektor Justus Brinckmann, sind signiert, ein Brauch, der erstmals im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts durch die Kagoshi, einen neuen Typ von japanischen Korbflechtmeistern eingeführt wurde. Die kagoshi beanspruchten damit erstmals, ihre Arbeit als Kunstform zu betrachten.

Der größte Teil der signierten Körbe in der Hamburger Sammlung stammt von Hayakawa Shôkosai I. (1815 - 1897). Der mit Preisen geehrte Korbflechtmeister war der führende Kagoshi der ersten Generation. Seine Spezialität sind komplexe Techniken, hoch verfeinerte Entwürfe und eine bis in das kleinste Detail ausgefeilte Gestaltung und Präzision. Das Hamburger Museum besitzt damit die größte noch erhaltene Sammlung dieses frühen Meisters aus Osaka.

Die kunstvoll gearbeiteten Körbe stellen keine Gebrauchsgegenstände des Alltags dar. Sie waren überwiegend für Blumengestecke (Ikebana), für Holzkohle oder Früchte gedacht und fanden im Teeraum während einer Teezeremonie Verwendung. Sie wurden aber auch in den Räumen japanischer Gelehrter aufgestellt.


Es erscheint ein reich bebilderter Katalog, 120 Seiten.

Kagoshi - Japanische Meister der Bambusflechtkunst
18. September 2009 bis 4. April 2010