Jakob Gasteiger - Post radikale Malerei

Das Museum Liaunig zeigt Arbeiten von Jakob Gasteiger. Seine Kunst ist analytisch geprägt und verzichtet auf jegliche Gegenständlichkeit. Die Werke bewegen sich zwischen Malerei, flachem Relief und Objektkunst.

Gasteiger analysiert die grundlegenden Elemente des Bildes. Dazu zählen die Farbe und ihre Textur, die Größe des Objekts, sein Format und seine Proportion. Auch die Bedeutung der Tiefe des Keilrahmens für die Wirkung des Bildes wird untersucht. Von diesen Bestandteilen, die ein Bild charakterisieren, soll kein erkennbares Motiv und kein Thema ablenken, kein bedeutungsvoller Inhalt und keine Geschichte.

Gasteiger weicht nur selten von der Monochromie ab, wobei an die Stelle des frühen Schwarz und anderer unbunter Farben später Grün, Blau, ja sogar ein verführerisches Rosa tretten kann.

Gasteigers Pinsel ist die einfache Rakel, die er für jedes einzelne Bild individuell aus dickem Karton anfertigt, mit einem engen oder weiten, seichten oder tiefen Zahnschnitt. Mit der Rakel kämmt er die Farbmasse. Das erinnert äußerlich an meditative Zen-Gärten. Es geht um den autonomen Rhythmus jener Farbspuren, die seine Rakel im Pigment hinterlässt.

Diese Bild-Objekte sollen nicht nur mit den Augen gesehen, sondern auch abgetastet werden, um ihre Rhythmik, ihr Gewicht und ihre innere Monumentalität zu empfinden.

Jakob Gasteiger wurde 1953 in Salzburg geboren. Er lebt in Wien und im Weinviertel in Niederösterreich.

Gasteiger – Post-Radical-Painting
bis 31. Oktober 2025
Kurator: Klaus Albrecht Schröder