Italomodern - Architektur in Oberitalien

Der Architekt Martin Feiersinger beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der in Vergessenheit geratenen Nachkriegsarchitektur in Oberitalien. Ausgehend von umfangreichen Recherchen bereist er gemeinsam mit seinem Bruder, dem Künstler Werner Feiersinger, regelmäßig den norditalienischen Raum, wo sie – mit dem Fokus auf Unikaten – experimentelle, wenn auch nicht unbedingt spektakuläre Architekturen aufspüren und fotografisch dokumentieren.

Die Ausstellung "Italomodern" bietet nun erstmals einen Einblick in diese umfangreiche Materialsammlung. Entlang einer thematischen Gliederung werden zahlreiche Projekte von Neorealisten und Rationalisten, Brutalisten und Organikern mittels aktueller, aus subjektivem Blickwinkel aufgenommener Fotografien und neu gezeichneter Pläne vorgestellt. Die Bandbreite reicht von kleinen Wohnhäusern bis zu heute gigantomanisch anmutenden Wohnanlagen, von maschinenhaften Architekturen bis zu kühnen Konstruktionen und eigenwilligen Einzelwerken kaum bekannter Architekten.

Der Architekt Martin Feiersinger beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der in Vergessenheit geratenen Nachkriegsarchitektur in Oberitalien. Ausgehend von umfangreichen Recherchen in Zeitschriften und Büchern der 1950er bis 1970er Jahre bereist er gemeinsam mit seinem Bruder, dem Künstler Werner Feiersinger, regelmäßig den norditalienischen Raum, wo nach Abschluss der notwendigsten Wiederaufbauarbeiten besonders viele eigenwillige und charakteristische Bauwerke entstanden.

Denn es ist nicht die zeitlose Moderne, die Martin und Werner Feiersinger interessiert, vielmehr sind es Bauten, die klarer Ausdruck jener Phase des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs sind, in der man – mitunter heute naiv anmutend – an die architektonische Gestaltbarkeit der Zukunft glaubte. Ihr Fokus liegt auf Unikaten, auf experimentellen, wenn auch nicht unbedingt spektakulären Architekturen, die sie aufspüren und fotografisch dokumentieren. Über die Jahre entstand so eine umfangreiche Materialsammlung zu Projekten, die v. a. eines verbindet: ihre formale und konstruktive Mehrdeutigkeit.

Die Ausstellung "Italomodern" bietet nun erstmals einen umfassenden Einblick in diese Bestandsaufnahme der italienischen Architekturszene der Nachkriegszeit, ihrer gegensätzlichen Gruppierungen und Haltungen. Entlang einer thematischen Gliederung werden zahlreiche Projekte von Neorealisten, Rationalisten, Brutalisten und Organikern mittels aktueller Fotografien und neu gezeichneter Pläne vorgestellt. Die Bandbreite reicht von kleinen Wohnhäusern wie beispielsweise Gino Valles "Casa Rossa in Udine bis zu heute gigantomanisch anmutenden Wohnanlagen in Triest und Genua, von der maschinenhaften Architektur des Olivetti-Hotels "La Serra" in Ivrea oder der Kirche "Mater Misericordiae" von Angelo Mangiarotti und Bruno Morassutti in Mailand bis zu kühnen Konstruktionen und eigenwilligen Einzelwerken kaum bekannter Architekten.

Martin und Werner Feiersinger geht es jedoch nicht in erster Linie um eine wissenschaftliche Aufarbeitung des Stilpluralismus im Nachkriegsitalien. Ausgehend von ihren jeweils spezifischen Arbeits- und Sichtweisen als Architekt bzw. als Bildhauer versuchen sie im subjektiven Blick wie in der "Zusammenschau" die unterschiedlichen Qualitäten der einzelnen Gebäude sichtbar zu machen: ihre Vitalität und Energie, Atmosphäre, Leichtigkeit, Leidenschaft, Lebendigkeit, Utopie, Experiment, Maßstäblichkeit, Mehrdeutigkeit und Vielschichtigkeit.

Publikation: "Italomodern. Architektur in Oberitalien 1946 – 1976." In der anlässlich der Ausstellung "Italomodern" im Springer-Verlag erscheinenden, gleichnamigen Publikation stellen Martin und Werner Feiersinger die Architekturszene der Nachkriegszeit im oberitalienischen Raum erstmals in dieser Dichte vor. Während dem Stilpluralismus jener Jahre in der Ausstellung in thematischer Ordnung nachgespürt wird, beruht das Konzept des Buches auf einer streng chronologischen Ordnung der 84 ausgewählten Bauwerke.

Jedes Projekt wird mit einem Kurztext, neu gezeichneten Plänen sowie zahlreichen Fotografien dokumentiert, die aus subjektivem Blickwinkel den gegenwärtigen Zustand der Bauten vermitteln. Ergänzt wird diese Publikation durch vier Textstrecken des Architekturpublizisten Otto Kapfinger, in denen er einerseits einzelne Projekte bzw. Fotografien in kurzen Notizen kommentiert. Andererseits zeichnet er anhand von Zitaten aus der Zeit ein kaleidoskopartiges Bild vom Nachkriegsitalien und dessen Kunst, Architektur, Literatur, Film, Mode und Design.

Martin & Werner Feiersinger - Italomodern
Architektur in Oberitalien 1946 bis 1976
14. Oktober 2011 bis 18. Februar 2012