Mit Leihgaben aus Kanada, den USA sowie zahlreichen Museen Europas begibt sich die Ausstellung "Auf den Spuren der Irokesen" zum ersten Mal auf eine umfassende Spurensuche durch die Jahrhunderte. Historische Gemälde und Zeichnungen, kostbare ethnografische Objekte und herausragende Beispiele irokesischer Gegenwartskunst erzählen die wechselvolle Geschichte der Irokesen.
Ausgehend von den Schöpfungsmythen, prähistorischen Wurzeln und traditionellen Existenzgrundlagen irokesischer Kultur folgt die Ausstellung der Geschichte der Mohawk, Oneida, Onondaga, Cayuga und Seneca, die sich im 16. Jahrhundert zu einer Liga zusammenschlossen, zu der später die Tuscarora als sechstes Mitglied stießen. Ihre geopolitische Schlüsselposition in der von Krieg, Handel und christlicher Missionierung gekennzeichneten Kolonialzeit verloren die Irokesen mit dem Auseinanderbrechen ihrer Konföderation nach dem Ende der Amerikanischen Revolution.
Während das 19. Jahrhundert von Landverlust, Isolation auf Reservationen und Anpassung an die Mehrheitsgesellschaft geprägt war, spielten im 20. Jahrhundert irokesischer Aktivismus und Autonomiebestrebungen für das Wiedererstarken indigener kultureller Identität auch auf panindianischer Ebene eine einflussreiche Rolle.
Gefürchtete Krieger und begnadete Diplomaten – die Irokesen, ursprünglich beheimatet im heutigen US-Staat New York, hielten im 17. und 18. Jahrhundert die kolonialen Armeen Europas in Atem. Die gesellschaftliche Stellung ihrer Frauen inspirierte die Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts, und ihre Haartracht wurde als "Irokesenschnitt" zum Symbol der Punk-Kultur.
Auf den Spuren der Irokesen
22. März bis 4. August 2013