"Irgendwo dazwischen" - Hans Poelzig

Aus der Geschichte der deutschen Architektur ist Hans Poelzig nicht mehr wegzudenken. Selbstbewusster "Wille zum Ausdruck" spricht aus seinen bekanntesten Bauten, dem Großen Schauspielhaus (1919) in Berlin und dem nach ihm benannten "Poelzig-Bau", dem Verwaltungsgebäude der I. G. Farbenindustrie in Frankfurt (1930). Dabei ließ er sich weder dem konservativen Flügel noch der radikalen Moderne eindeutig zuordnen - "irgendwo dazwischen" sah er sich selbst.

Hans Poelzig war ein temperamentvoller Zeichner und Maler, leidenschaftlich an Theater und Film interessiert. Seine Kulissen für "Der Golem – Wie er in die Welt kam" (1920) sind in die Filmgeschichte eingegangen. Nachdrücklich vertrat er den Kunstcharakter auch der Architektur; als "symbolische Form" sollte sie über alle funktionalen, sozialen und auch politischen Bedingungen triumphieren. "Poelzig träumte den Traum von der Architektur als einer freien Kunst und dem Architekten als ihrem freien Meister", schrieb sein Schüler Rudolf Schwarz. Seine Studenten liebten ihn; er galt als ein begnadeter Lehrer.

Eine von der Akademie der Künste in Berlin produzierte Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt präsentiert nun Modelle, Originalzeichnungen und Skizzen, außerdem Filmausschnitte und die wenig bekannten Ölbilder Poelzigs.


Hans Poelzig (1869-1936)
1. März bis 18. Mai 2008
Eröffnung: Fr 29. Februar 08, 19 Uhr