Innenansicht der Vorarlberger Kulturszene

In zweijähriger Arbeit hat eine Forschungsgruppe der Fachhochschule (FH) Vorarlberg im Auftrag des Landes die Lebens- und Einkommensverhältnisse Kunstschaffender in Vorarlberg untersucht. Der 160 Seiten starke Ergebnisbericht wurde von Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink gemeinsam mit den Studienautoren am Montag, 22. Mai, in Lustenau vorgestellt. "Diese nun vorliegende fundierte Datengrundlage macht es möglich, zielgruppengenau neue, spezifische Akzente zu setzen", sagte Schöbi-Fink. Die Ergebnisse sollen nun in den derzeit laufenden Kulturstrategieprozess des Landes eingebracht werden, heisst es. Im September 2023 soll dieses Strategie-Update vorliegen.

Die Studie zeichnet ein komplexes Bild der Lebens- und Einkommenssituation Vorarlberger KünstlerInnen, ihrer sozialen Absicherung sowie der kurz- und langfristigen Existenzsicherung. Auch deren Blick auf die Kunstförderung des Landes Vorarlberg, damit verbundene Zielkonflikte und Balanceakte sowie aus ihrer Sicht wünschenswerte Weiterentwicklungen wurden erhoben.

Dadurch zeigt die Untersuchung quasi eine Innenansicht der Vorarlberger Kulturszene. Die Einschätzung der sozioökonomischen Situation und der daraus resultierenden Folgeerscheinungen erfolgte demnach durch die KünstlerInnen selbst. Die Bewertung der bestehenden Rahmenbedingungen und Förderstrukturen wurde zudem aus Sicht von BranchenexpertInnen und organisierten Interessensvertretungen der Kunstschaffenden vorgenommen.

Ergänzend dazu sind erste Ergebnisse des noch laufenden Interreg-Projekts "Neue Museumswelten" eingeflossen, bei dem eine repräsentative Stichprobe der Vorarlberger Bevölkerung mit 1.377 Teilnehmenden u.a. zur Wertschätzung und Rezeption von Kunst- und Kulturangeboten sowie potenziellen Barrieren und alternativen Freizeitgestaltungsoptionen befragt wurden. Dadurch könne im Rahmen der Studie auch eine Außenperspektive aufgezeigt werden.