Infra und Ultra oder colonise the dark

Rens Veltman zählt zu den vielseitigsten Künstlern in Tirol. Mit unterschiedlichen Techniken und Strategien entwickelt er Projekte und Arbeiten, die zwischen Science, Art und Fiction oszillieren. Seit den 1970er Jahren leistet er Pionierarbeit im Bereich der elektronischen Kunst, der künstlerischen Reflexion von Computertechnologie und Robotik, wobei es ihm nie um die Technologie an sich geht. Maschinen, Algorithmen, elektronische Bauteile etc. sind für ihn Werkzeuge, die er verwendet und umcodiert, um bestimmte Botschaften zu vermitteln.

Für die Ausstellung im aut. entwickelt Rens Veltman für jeden Raum Arbeiten, in denen er unterschiedlichen Phänomenen der Wahrnehmung nachgeht. Themen wie Licht, Elektrizität oder Magnetismus bzw. Überlegungen zum Raum, zur Zeit, zu Vergänglichkeit oder Erinnerung verdichtet er in Installationen, die den Betrachter dazu anregen, über alltägliche Phänomene nachzudenken, die er für gewöhnlich als gegeben hinnimmt.

Er lässt Roboter an den Wänden einer Galerie zeichnen, Texte scheinbar aus dem Nichts auftauchen, ein Gebäude mittels Normhämmern zu einem orchestralen Klangraum werden, in Punkte aufgelöste Körper an den Wänden tanzen oder arbeitet ganz konventionell mit Öl auf Leinwand – Rens Veltman zählt zu den vielseitigsten Künstlern in Tirol. Als künstlerischer Grenzgänger, Generalist und protowissenschaftlicher Denker arbeitet er im Spannungsfeld von Malerei, transmedialer und interaktiver Kunst sowie Robotik.

Sein eigenwilliger Umgang mit unterschiedlichen künstlerischen Techniken und Strategien führt zu Projekten und Arbeiten, die zwischen Science, Art und Fiction oszillieren und nur schwer mit den gängigen Begriffen der Kunst zu beschreiben sind. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit den unterschiedlichen Aspekten der Wahrnehmung, mit Physiologie, Psychologie und Physik genauso wie mit der Programmierung von Computern und Körpern oder ganz allgemein mit dem Raum und den Grundbedingungen des Lebens. Aus einem holistischen Ansatz entsteht ein künstlerisches Werk, das jenseits konventioneller Paradigmen angesiedelt ist und zwischen den einzelnen Genres pendelt.

Schon die Stationen seines künstlerischen Werdegangs sind vielfältig. Rens Veltman studierte zunächst Bildhauerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien, Bühnenbild am Mozarteum in Salzburg, Kunsterziehung an der Kunstuniversität Linz, dazwischen Psychologie und Zoophysiologie in Innsbruck und fand schlussendlich wieder in Wien auf der Universität für angewandte Kunst in der Klasse von Oswald Oberhuber den für ihn richtungsweisenden konzeptionellen wie experimentellen Nährboden. Das Hinterfragen gesellschaftlicher und kultureller Strukturen, künstlerischer Ausdrucksformen wie neuer Technologien ist bis heute bestimmendes Moment seiner künstlerischen Arbeit.

Infra und Ultra oder colonise the dark
9. November 2013 bis 15. Feber 2014