Informel. Aus der Sammlung Veronika und Peter Monauni
In Opposition zum herkömmlichen Kunstbegriff wagen die Künstler des deutschen Informel ein Aufbegehren gegen vorgegebene Formen und althergebrachte Kompositionsprinzipien. Sie finden darin auch eine Form einer Befreiung aus der traumatisierten Erstarrung der Nachkriegszeit und der Korrumpiertheit des zuvor erlebten totalitären Systems. Gemeint ist mit Informel weniger ein Stil als vielmehr eine künstlerische Haltung, die den Vertretern verschiedener abstrakter Strömungen der 1950er-Jahre gemeinsam ist.
Maler wie K. O. Götz, Gerhard Hoehme oder Fred Thieler wenden sich ab von der geometrischen Abstraktion und lassen in ihren Bildern dynamische Prozesse, die Geste des in höchster Konzentration ausgeführten Malakts sichtbar werden. In ihrem Ringen um Unmittelbarkeit und Authentizität stellen sie den traditionellen Bildbegriff in Frage und fordern den Betrachter zum "Nach-Erleben" auf.
Werke des Informels sind der Ausgangspunkt der privaten Kunstsammlung von Veronika und Peter Monauni, deren Schwerpunkt bis heute die gestisch-abstrakte Malerei ist. Seit 2010 befindet sich der Grossteil der Sammlung als Dauerleihgabe im Kunstmuseum Liechtenstein. Aus diesem Bestand schöpft die Präsentation, welche das deutsche Informel und sein Umfeld als bedeutende Strömung der europäischen Nachkriegskunst würdigt.
"Sammeln ist eine komplexe Form von Spiel. Nur der spielende Mensch ist wirklich Mensch. Auch die Beschäftigung mit moderner Kunst ist Spiel. Kunsterleben hängt unmittelbar mit der Fähigkeit zur Utopie zusammen. Wenn Menschen das Leben nicht gleich einem Spiel zu leben wissen, so mangelt es ihnen an der Fähigkeit zur Veränderung. Die Kunst ist ohne Zweck; Sinn erhält sie erst durch den Betrachter und den Sammler." (Peter Monauni, 2009)
Informel. Aus der Sammlung Veronika und Peter Monauni
14. Oktober 2016 bis 12. Februar 2017
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