Im Hier und Jetzt!

Die Ausstellung "Im Hier und Jetzt!" bietet einen repräsentativen Einblick in das zeitgenössische Schweizer Kunstschaffen von den frühen 1980er-Jahren bis heute mit Werken aus der Sammlung der Stiftung Kunst Heute, die 1982 mit Sitz in Bern gegründet worden war. Mithilfe von einigen Berner Mäzenen hatte die Stiftung es sich zur Aufgabe gemacht, eine eigenständige Sammlung junger Schweizer Kunst aufzubauen. Diese wurde bis vor kurzem von einer Ankaufskommission, bestehend aus jungen Kunstvermittlern und Künstlern, stetig ergänzt. Für die Ausstellung wurden Werke ausgewählt, die danach fragen, was unsere gegenwärtige, sogenannte postmoderne Lebenswirklichkeit auszeichnet.

Zwischen 1982 und 2013 hat die Stiftung Kunst Heute eine hochkarätige Sammlung von Schweizer Gegenwartskunst zusammengetragen. Die Stiftung mit Sitz in Bern war 1982 von Marianne Gerny initiiert worden. Die gesamte Sammlung der Stiftung Kunst Heute, die rund 300 Werke und Werkgruppen von nahezu 60 namhaften Schweizer Künstlerinnen und Künstlern beinhaltet, wurde 2003 dem Kunstmuseum Bern als Schenkung übergeben, darin inbegriffen die von der Stiftung in den folgenden Jahren noch angekauften Werke. Nach über dreissig jähriger Aktivität stellte die Stiftung Ende 2013 ihre Tätigkeit ein.

Die Ausstellung bietet einen repräsentativen Einblick in das zeitgenössische Schweizer Kunstschaffen von den frühen 1980er-Jahren bis heute. Ausgewählt wurden Werke, die danach fragen, was unsere gegenwärtige, sogenannte postmodernen Lebenswirklichkeit auszeichnet. Während in den Arbeiten der 1980er Jahre das Erbe der vorangegangenen konzeptuellen Strömungen insofern nachklingt, als dass das künstlerische Medium selbst im Zentrum der Aufmerksamkeit steht und mit seinen eigenen Mitteln untersucht wird, wenden sich die ab Mitte der 1990er Jahre entstandenen Arbeiten vermehrt der Darstellung komplexer Zusammenhänge von Lebensrealitäten in einer zunehmend globalisierten Welt zu. Sie richten den Fokus gewissermassen nach aussen in die Welt, aber ebenso nach innen und fragen nach der Verortung des Selbst.

Die Ausstellung legt den Fokus – mit wenigen Ausnahmen – auf die seit 1995 getätigten Ankäufe und damit vorwiegend auf Werke, die bisher noch nie präsentiert worden sind. Gegliedert ist die Ausstellung in vier Kapitel, welche aus unterschiedlichen Perspektiven die engen Verflechtungen zwischen Mensch und Welt befragen. Sie ist nach "Don’t Look Now" (2010) und "Merets Funken" (2012) die dritte einer Reihe von regelmässig stattfindenden thematischen Sammlungspräsentationen der Abteilung Gegenwartskunst im Kunstmuseum Bern. Sie wird von einem umfangreichen Katalog begleitet, der im Kerber Verlag erscheint.

KünstlerInnen: Judith Albert, Ian Anüll, John M Armleder, Katia Bassanini, Miriam Cahn, Mauricio Dias & Walter Riedweg, Christoph Draeger, Yan Duyvendak, Pierre André Ferrand, Fischli/Weiss, Florian Germann, Alex Hanimann, Thomas Hirschhorn, Christian Marclay, Luc Mattenberger, Claudio Moser, Marco Poloni, David Renggli, Pipilotti Rist, Roman Signer, Loredana Sperini, Studer/van den Berg, Matteo Terzaghi & Marco Zürcher, Bernard Voïta


Katalog: "Kunst Heute. Die Sammlung Gegenwartskunst, Teil 3." Hrsg. Kunstmuseum Bern, Kathleen Bühler. Mit einem Vorwort von Matthias Frehner und Beiträgen von Kathleen Bühler, Gabriel Flückiger, Karin Frei Rappenecker, Anna Friedli, Marianne Gerny-Schild, Esther Maria Jungo, Sarah Merten, Pablo Müller und Etienne Wismer, Hardcover, Deutsch/Englisch, ca. 192 Seiten, Kerber Verlag Bielefeld, CHF 42.-

Im Hier und Jetzt!
Schweizer Kunst der letzten 30 Jahre
aus der Sammlung Kunst Heute
24. Oktober 2014 bis 26. April 2015