I am a drifter

Er hat viele Talente: als Musiker seit Jahrzehnten legendär, als Schauspieler und Designer erfolgreich und darüber hinaus ist längst ebenso die Fotografie Teil seiner kreativen Persönlichkeit. Die Leica Galerie München präsentiert mit der Ausstellung "Drifter|Flash" bis 30. Juni spezielle Schwarzweißfotografien von Lenny Kravitz.

Die ersten fotografischen Erfahrungen von Lenny Kravitz reichen bis in seine früheste Kindheit zurück, denn sein Elternhaus war nicht nur musikalisch prägend, sondern es gab zudem die Leicaflex seines Vaters, der unter anderem auch als Bildjournalist für NBC News arbeitete, bevor er als Film- und Fernsehproduzent Karriere machte: "Ich spielte früher mit der Leica Kamera meines Vaters, hatte aber keine Ahnung, wie man sie benutzt. Ich fühlte mich von der Kamera und dem Design angezogen." Später kam ein weiterer medialer Aspekt hinzu, denn als Musiker wurde Kravitz ständig selbst fotografiert: "Ich freundete mich mit Fotografen an und ging in ihre Dunkelkammer und Studios, sah ihnen bei der Arbeit zu. Ich fand es magisch." Insbesondere die Fotografen Mark Seliger und Jean-Baptiste Mondino waren seine wichtigsten Lehrmeister. Dass für einen permanent im Rampenlicht stehenden Künstler die Fotografie auch Herausforderung sein kann, musste Kravitz früh erkennen, gab es mit wachsendem Erfolg als Rockstar doch kaum einen Ort, an dem ihn keine Paparazzi oder Fans mit ihren Kameras erwarteten. Sein Befreiungsschlag: einfach zurück fotografieren. Mit dem Bildband "Flash", der von zahlreichen Ausstellungen begleitet wurde, reüssierte Kravitz 2015 erstmals als ernsthafter Fotograf.

Mit der Ausstellung "Drifter|Flash", die 27 Exponate umfasst, stellt Kravitz unter Beweis, dass er genau mit der Kamera umzugehen weiß. "I am a drifter. Ich bin immer unterwegs – ein freier Geist, offen für Abenteuer." Seit er mit fünfzehn aus seinem Elternhaus auszog, ist die Welt sein zu Hause. In seiner Ausstellung, die ausschließlich Schwarzweiß-Bilder umfasst, nimmt er den Betrachter mit auf seine Reise. Er präsentiert der Öffentlichkeit neben intimen Portraits und lakonischen Momentaufnahmen ebenfalls genau beobachtete Straßenszenen sowie Stillleben. So, wie Hotelzimmer auf seinen Reisen als Rückzugsort dienen können, nutzt Kravitz auch seine Kamera als vertrautes Instrument der Reflexion: über sich, seine Reisen und die Situationen, die er mit den unterschiedlichsten Menschen erlebt. Seine Spontanität und das Gespür für den besonderen Moment ermöglichen Bilder, die zeitlos erscheinen und darüber hinaus sehr viel über den Autoren und seine Sicht auf die Welt berichten.

Die Fotografie ist ein wichtiger Teil von Kravitz' Leben und eines seiner vielfältigen künstlerischen Interessen. In Erinnerung an seinen Vater entwarf er seine erste Kamera für Leica – die Sonderedition "Correspondent". Nach dem Projekt "Flash" ist "Drifter" seine zweite große Ausstellung.
www.lennykravitz.com

Lenny Kravitz: "Drifter|Flash"
Leica Galerie München, Maffeistraße 4, D-80333 München
Bis 30. Juni
Mo-Sa 10.00 bis 19.00 Uhr