Holbein in Berlin

Hans Holbein der Jüngere (1497/98–1543) war einer der größten Porträtmaler der Renaissance. Der Sohn des Augsburger Malers Hans Holbein d. Ä. begann seine Karriere in Basel, wo er bald mit kühnen Entwürfen für Scheibenrisse, monumentale Fassadendekorationen und Tafelbilder bekannt wurde. Für einen seiner ersten Auftraggeber, den Basler Bürgermeister Jakob Meyer zum Hasen, fertigte er ein einzigartiges Familienbildnis, das seit dem 19. Jahrhundert weltweiten Ruhm genießt: Die sogenannte Holbein-Madonna (heute Sammlung Würth), die den Mittelpunkt der Sonderausstellung im Bode-Museum bilden wird.

Gezeigt wird dieses Bild nun im Kontext anderer Werke von Vater und Sohn Holbein. Den lebendigen Bildniszeichnungen von Hans Holbein d. Ä., die eine der Grundlagen für die Kunst seines Sohnes bildeten, stehen Zeichnungen von Hans dem Jüngeren gegenüber; sie entstanden teils in Basel, teils bereits in London, wo der Künstler als Hofmaler König Heinrichs VIII. seit 1532 lebte. Vervollständigt wird die Ausstellung durch vier herausragende Porträttafeln des jüngeren Holbein, darunter das Bildnis des Kaufmanns Georg Gisze, das in seiner Komplexität ebenso wie in seiner Bekanntheit ein Gegenstück zur Madonna des Jakob Meyer darstellt. Werke wie diese verhalfen Holbein zu seinem Erfolg in England und prägten maßgeblich die Kunst des Porträts im 16. Jahrhundert.


Holbein in Berlin
Die Madonna der Sammlung Würth mit Meisterwerken der Staatlichen Museen
21. Januar bis 17. Juli 2016