Hohe Dosis

Die Fotografie ist auch im 21. Jahrhundert ein wirkmächtiges Medium der Weltwahrnehmung und Reflexion. Die Ausstellung "Hohe Dosis" geht der Frage nach, was das Medium Fotografie heute im Kern auszeichnet – was ist Fotografie "hochdosiert"? Gerade auch in einer Zeit dramatischer technologischer Veränderungen in der Bildproduktion, dem Gebrauch und der Präsentation des Mediums interessiert uns die Untersuchung von Konstanten und Variablen des fotografischen Dispositivs.

Das Motiv auf der Einladungskarte zeigt ein Stillleben von Matthias Herrmann, in dem Utensilien der professionellen Fotografie – verschiedene Farbfilter – mittels verführerischem Studiolicht in Szene gesetzt werden. Hier kommt der analoge Abbildungsprozess Fotografie in einer historischen Phase selbst zu einem seiner letzten Auftritte: Farbfilter haben ihre Funktion mit Aufkommen der digitalen Fotografie längst verloren und sind Relikte einer vergangenen Zeit.

Auch wenn sich die technologische Basis des fotografischen Prozesses gerade neu formt, bleiben die Fragen an die Fotografie und das Denken über sie über alle Generationen der AnwenderInnen im Wesentlichen dieselben. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt wichtiger österreichischer Positionen mit ganz unterschiedlichen Haltungen und Methoden.

Anliegen der Ausstellung ist es ganz aktuelle Arbeiten von KünstlerInnen zu zeigen, die das Medium Fotografie in seiner autonomen Form gebrauchen und nicht etwa, wie häufig in der zeitgenössischen Kunst zu sehen, als Transportmittel für andere bildnerische Strategien. Das kuratorische Konzept sieht eine Strukturierung nach Kapiteln vor, wobei die Zuordnung der einzelnen Arbeiten nicht in jedem Fall eindeutig ist – manche Positionen sind wie bei sich überlappenden Schnittmengen auch in anderen Zusammenhängen denkbar.

Hohe Dosis
Recherchen zum Fotografischen heute
19. Juli bis 7. September 2013