Die letzte von fünf Festivalwochen von "Wien Modern 37" fokussiert noch einmal auf die Vielfalt möglicher Konstellationen zwischen Publikum und neuer Musik. "Phace" kombiniert Montagabend neue Stücke von Bernhard Gander und Alessandro Baticci mit unkonventionellen Werken und Performances von Juliana Hodkinson, Annesley Black und Georgia Koumará. Am Dienstag präsentiert das Strasbourger Ensemble Linea unter Leitung des Gründers Jean-Philippe Wurtz u.a. eine große Uraufführung von Clemens Gadenstätter.
Eine doppelte Rückkehr passiert am Mittwoch, wenn sowohl Gerd Kühr als auch das Klosterneuburger Schömer-Haus nach längerer Pause wieder im Programm von Wien Modern stehen. Am Donnerstag wird es bei "WAAM – We are all mothers" von Anne Juren und Matthias Kranebitter im Brut Nordwest noch einmal choreographisch. Das Claudio Abbado Konzert mit dem RSO Wien präsentiert neben neueren Werken von Tanja Elisa Glinsner, Shiqi Geng und Marios Joannou Elia das legendäre "Concert for piano and orchestra" von John Cage. Am letzten Tag des Festivals lädt Wien Modern mit dem Auftakt von Cornelius Cardews "The Great Learning" zu einem Blick ins nächste Festivaljahr. Im Anschluss daran ruft Enno Poppe mit 10 Drumsets zum "Streik" auf, bevor einschlägig erfahrene Kolleg:innen aus dem Festivalteam an den Turntables das Publikum zum letzten Tanz ins MAK bitten.
Gleich drei ihrer eigenwilligen Klangobjekte zeigt Wien Modern bei der Wien-Premiere der kongenialen Brüder Michel & André Décosterd mit der Installation bzw. Performance "Cod.Act: πTON". Die beweglichen Wunderwerke aus dem Schweizer Jura sind präzise wie die dort erzeugten Uhren, haben aber ungleich größere Bühnenpräsenz. Der gelernte Orgelbauer und Musiker André Décosterd und der Architekt, Künstler und Fotograf Michel Décosterd bauen seit 1997 unter dem Namen Cod.Act gemeinsam Maschinen und Objekte, die Räume und Bewegungen in Klang übersetzen und dabei ein überraschendes, quasi organisches Eigenleben entfalten.
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