Helga Philipp. Poesie der optischen Transformation

Das Museum Haus Konstruktiv widmet der österreichischen Künstlerin Helga Philipp (1939–2002) eine Überblicksschau. Mit ihrem Werk, das im Umfeld der kinetischen Kunst und der Op-Art anzusiedeln ist, leistete Philipp einen wichtigen Pionierbeitrag zu den konstruktiven Tendenzen in Österreich.

Seit Mitte der 1960er Jahre wirkte Helga Philipp massgeblich daran mit, die konstruktiv-konkrete Kunst in Österreich bekanntzumachen und zu etablieren. Durch ihre Lehrtätigkeit an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien – den Schwerpunkt legte sie auf die serielle und plastische Formentwicklung sowie auf serielle Programmierungen – regte sie jüngere Künstler wie Gerwald Rockenschaub und Heimo Zobernig dazu an, die «Neue Geometrie» in ihrem Sinne weiterzuentwickeln.

Eine zentrale Rolle in Philipps Œuvre nimmt der Betrachter ein. In ihrem in den 1960er Jahren verfassten Manifest weist sie darauf hin, dass «Bild» und «Betrachter» in einer direkten Abhängigkeit stehen, denn nur die Existenz des Betrachters garantiere die Existenz des Bildes und umgekehrt. Als weitere miteinander in Beziehung stehende Begriffe führte Philipp Bewegung, Raum, Licht und Veränderung an.

Die Einzelschau im Museum Haus Konstruktiv zeigt eine repräsentative Werkauswahl ab den 1960er Jahren: von Zeichnungen und Malereien über dreidimensionale Werke und installative Arbeiten bis hin zu Objekten aus der angewandten Kunst. Dabei wird eine wichtige Strategie Helga Phillips ersichtlich, nämlich jene, ein Thema – z.B. den Kreis, den Ring, das Rechteck oder das Quadrat – gattungsübergreifend in verschiedenen Medien durchzudeklinieren.


Helga Philipp. Poesie der optischen Transformation
25. Oktober 2018 bis 13. Januar 2019
Vernissage: 24. Oktober 2018, 18 Uhr