Heike Eipeldauer vom Mumok Wien mit dem ART-Kuratorenpreis ausgezeichnet

Die Kuratorin und stellvertretende wissenschaftliche Direktorin des Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (Mumok), Heike Eipeldauer, wurde für die Ausstellung "Medardo Rosso. Die Erfindung der modernen Skulptur" mit dem ART Kuratorenpreis 2024 ausgezeichnet.

Nominiert wurden zwölf Kurator:innen und Kurator:innen-Teams von Ausstellungen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich von der Kunstzeitschrift ART, die ihren jährlich vergebenen Kuratorenpreis als Ehrung für Menschen versteht, "die uns Jahr für Jahr mit klugen, anregenden und streitbaren Ausstellungen begeistern". Die Ausstellungen der nominierten Kurator:innen fanden 2024 in international renommierten Häusern wie u.a. dem Lenbachhaus in München, den Deichtorhallen in Hamburg, der Fondation Beyeler in Basel oder dem Martin-Gropius-Bau in Berlin statt - und eben im mumok in Wien.

Künstler und Handwerker, Kunsttheoretiker und Proto-Installationskünstler, Meister öffentlichkeitswirksamer Inszenierungen und Konkurrent von Auguste Rodin - Medardo Rosso (* 1858 in Turin, † 1928 in Mailand) war einer der großen Wegbereiter der Moderne und eine ebenso außergewöhnliche wie eigenwillige Persönlichkeit. Das mumok widmete dem bislang wenig beachteten Werk des italienisch-französischen Künstlers eine umfassende Retrospektive mit rund 50 Skulpturen sowie einer großen Auswahl an Fotografien, Fotocollagen und Zeichnungen und knüpfte damit an die frühesten Sammlungsbestände des Hauses an.
Die Ausstellung begann mit einer intensiven Auseinandersetzung mit Rossos prozessualer und repetitiver Arbeitsweise, mit der sich der Künstler über alle Konventionen der traditionellen Skulptur hinwegsetzte. Rossos ebenso bahnbrechendes wie hermetisches Werk wurde in einem weiteren Schritt durch eine konzise Auswahl von Arbeiten anderer Künstler:innen, die direkt oder indirekt mit Rosso in Resonanz stehen, geöffnet und in einen umfassenden Dialog gebracht. Die Ausstellung folgte damit Rossos eigener künstlerischer Praxis, nicht allein, sondern immer in „Konversation“ mit anderen auszustellen.
Die Ausstellung war von 18. Oktober 2024 bis 23. Februar 2025 im Mumok zu sehen und wanderte anschließend ins Kunstmuseum Basel, wo sie von 29. März bis 10. August 2026 zu sehen sein wird.