Harald Gfader - Malerei als Entdeckung neuer Beziehungen

Die nächste Ausstellung der Künstler:innen-Vereinigung "KunstVorarlberg" im Forum für aktuelle Kunst in der Feldkircher Villa Claudia ist dem 1960 in Felkirch geborenen und heute in Göfis lebenden und arbeitenden Künstler Harald Gfader gewidmet. Die Werkschau in den fünf Räumen des Forums steht unter dem Titel "Throughout - out of through".

Harald Gfader verzichtet bewusst auf thematisch chronologische und serielle Bildserien und arbeitet in offenen Gruppen, in denen sich die Bilder lose zusammenfügen. Gfader bemerkt: "Ein Einzelwerk genügt sich oft selbst, fordert jedoch durch seinen 'Ausdruck' den Blick auf weitere Werke heraus. Andere Gemälde sind zueinander wie helfende Fußnoten. Sie ergänzen sich durch ihre Verschiedenheit an Schichten und Formaten und eröffnen so den Eindruck zu einer offenen, fließenden Komposition. So eine 'Offengelassenheit' ist Absicht, um so spielerische Erweiterungen und neue Betrachtungsweisen zu ermöglichen."

Malerei ist für Harald Gfader Erzählung, Poesie gerne auch surreal. In der Malerei verschmelzen für Harald Gfader Bildfindung, Augenblicksintention und Befindlichkeit, denn der Künstler ist immer ein Kind seiner Zeit. Gesellschaftlich eingeengte Themen interessieren ihn nicht. Trotz seiner Ausflüge in andere Kunstformen wie Zeichnung, Objekt, Sprache & Klang sieht er sich als Maler. Die Malerei ist für den Künstler das ideale Medium, um mit seinem "Gegenüber" zu kommunizieren. Durch die spontane, spielerische Arbeit mit gefundenen, "artfremden" Materialien und deren Bedeutung bleibt er frei von den Zwängen des Mainstreams. Seine Kunst folgt der Idee der Metapher, wie sie Emanuel Thesaurus in "Il cannochiale aristotelico" (1654) beschreibt: die Entdeckung neuer Beziehungen zwischen den Dingen. Auch wenn die Theorie dieser Kunst noch nicht vollständig entwickelt ist, kann dieser Freiraum eine Komposition von Bildern und ihre Offenheit zeigen. Gfaders Arbeit relativiert feste Formen und stellt letztlich das Gesamtbild in den Vordergrund. Für die Betrachter:innen bedeutet dies eine Loslösung von marktkonformen Identitäten und eine freie Sicht auf die Kunst, bei der zuerst das Werk im Mittelpunkt steht. Seine Haltung bleibt dabei zurückhaltend - und damit frei.

Harald Gfader „Throughout – out of through”
4. bis 27. April 2025
Eröffnung: Do, 3. April 2025, 19.00 Uhr