Hans Scheugl - Die Fotografien des Filmemachers

Als Filmemacher ist Hans Scheugl (geb. 1940 in Wien) seit den 1960er-Jahren international bekannt. Seine Arbeiten umfassen Avantgarde- und Dokumentarfilme sowie Aktionen des Expanded Cinema. Auch als Theoretiker und Autor trat er hervor. Gemeinsam mit Ernst Schmidt jr. leistete er mit dem Lexikon des Avantgarde-, Experimental- und Undergroundfilms "Eine Subgeschichte des Films" (1974) Pionierarbeit. Kaum bekannt ist hingegen die Bedeutung der Fotografie in seinem Werk.

Die Ausstellung konzentriert sich auf die frühen Fotografien, die vor 1966 und somit vor den ersten Filmarbeiten entstanden sind. Hier lässt sich bereits erkennen, dass sich Scheugls Ansätze in beiden Medien überschneiden. Licht und Schatten setzt er in den ersten Porträts zeichenhaft ins Bild. Das Szenische der nächtlichen Wien-Bilder geht über in das Situative der zeitlich daran anschließenden Reiseaufnahmen. In den Fotografien wie dann im konzeptuellen Film war Scheugl bestrebt, "den Wirklichkeitsraum zu erweitern". Im Kontext der Fotografien sind auch Scheugls früheste Filme, der kaum bekannte Erstling "Miliz in der Früh" (1966) und "Wien 17, Schumanngasse" (1967), zu sehen.

Einen Eindruck von Scheugl als genauem Beobachter Wiener Milieus geben drei Serien aus den 1970er-Jahren: Sie entstanden im Überschwemmungsgebiet an der Donau und in Wiener Kommunen. Diese Fotografien wurden 2011 vom Wien Museum erworben.

Hans Scheugl - Die Fotografien des Filmemachers
15. November 2012 bis 24. Februar 2013