Die Bregenzer Sylvia Janschek Art Gallery zeigt noch bis 3. Dezember unter dem Titel "Große Köpfe, große Geister" Porträtzeichnungen des 1964 in Innsbruck geborenen und heute in Wien lebenden und arbeitenden Künstlers Hannes Widmann. Widmann, der bei Oswald Oberhuber an der Angewandten in Wien und bei Emilio Vedova und Fabrizio Plessi in Venedig studiert hat, dienen hauptsächlich Texte von Literaten als Impulse für sein Schaffen, in dem wiederum die Zeichnung im Vordergrund steht.
Zeichnung biete die Möglichkeit zur Kommunikation jenseits der verbalen Sprache, sagt Widmann. Ein Stück Kohle genüge oder ein Bleistift. Punkt, Linie und Fläche, wie schon Kandinsky betont habe.
Derzeit beschäftige er sich mit Sanary sur Mer, einem Dorf bei Toulon, das als Exilort einst als Hauptstadt der deutschen Literatur galt, lässt der Künstler wissen. Widmann: "Ernst Toller und Bert Brecht trafen sich am Hafen, Lion Feuchtwanger besaß ein Haus am Meer, die Manns waren wichtige Gastgeber, während Sohn Mann am Mephisto schrieb. Doch das Exil wurde bald zur Falle, wer nach Kriegsbeginn nicht rechtzeitig emigrieren konnte, wurde deportiert oder ermordet. Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit diesen Persönlichkeiten auf der Flucht, ihren Liebschaften und Schicksalen und vorallem mit Texten, die sogenannte ‚innere Bilder’ bei mir auslösen.“
Hannes Widmann: "Große Köpfe, große Geister"
Sylvia Janschek Art Gallery, Bregenz
bis 23.12.
Di-Sa 14-18