Wissen Sie, wie sich Seesterne fortpflanzen? Sie teilen sich einfach, ohne ein spezifisches Geschlecht zu haben. Wussten Sie, dass ein Seeteufelmännchen mit seiner großen Nase ein Seeteufelweibchen am Meeresgrund riechen kann? Oder dass ein männlicher Wal eine zwei Meter lange Erektion haben kann? Isabella Rosselini zeigt es Ihnen in ihren Green Pornos, die jetzt im NRW-Forum Düsseldorf zu sehen sind.
Das variantenreiche Spiel der Geschlechter in der Natur mag manch aufrecht gehendes Säugetier der Spezies Mensch als schockierend und anstößig empfinden. Isabella Rossellini hingegen macht sich eine diebische Freude daraus, dass es dem Menschen als Krone der Schöpfung manchmal schwer fällt, über die Sache mit dem Sex überhaupt zu sprechen. Mit spielerischer Leichtigkeit und auf sachliche, aber hinreißend humorvolle Weise erklärt uns Isabella die unterschiedlichsten Sexualpraktiken von Sardellen, Napfschnecken und anderen Meerestieren. Originell kostümiert als sich häutende Garnele oder leuchtender Tintenfisch spielt sie selbst dabei immer die Hauptrolle. Kulisse und Requisite der Photo- und Filmaufnahmen wurden aus kunstvollem, farbenprächtigem Pappmaché arrangiert und eröffnen uns eine schillernde, bisher vermutlich fremde Lebenswelt des Tierreichs.
So entstanden insgesamt 18 Filme - 9 aus dem Insektenleben und 9 aus dem Unterwasser-Leben von Walen und Shrimps. Sie sind je 1 Minute lang und wurden fürs Sundance Festival produziert. Dazu kommt jetzt auch ein Buch im Schirmer/Mosel Verlag auf den Markt. Für den Band "Green Porno" wurden die schönsten Geschichten und witzigsten Szenen mit Isabella Rossellini nachgestellt und von dem kanadischen Photographen Jody Shapiro in kunstvoll inszenierten Bildern festgehalten. Dazu gibt’s, nur im Buch und nirgendwo sonst, eine DVD mit den 18 einminütigen Green Porno-Short Cuts, die auch über das Fortpflanzungsverhalten von Insekten und anderem Getier an Land aufklären. Das Buch hat 176 Seiten und einen Ladenpreis von EUR 29,80.
Isabella Rossellini, geboren 1952 in Rom, ist die Tochter von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini. International bekannt wurde sie Anfang der 80er-Jahre als Werbegesicht des französischen Kosmetikkonzerns Lancôme und 1986 als misshandelte Nachtclubsängerin Dorothy Vallens in David Lynchs "Blue Velvet". Seit 2003 arbeitet sie mit dem Regisseur Guy Maddin zusammen und drehte mit ihm unter anderem "The Saddest Music in the World", in dem sie auch die Hauptrolle spielt. "Green Porno" ist ihre erste Regiearbeit.
Bereits 2002 zeigte Isabella Rosselini im NRW-Forum die Ausstellung "Looking at me" ... eine Ausstellung für eine Nacht. Die Green Pornos sind jetzt immerhin 3 Tage lang im NRW-Forum zu sehen.
Isabella Rossellini - Green Porno
9. bis 11. Oktober 2009
Eine Galerieausstellung im Obergeschoss
