Glimmende Peripherie

Anselm Stalder (*1956) hat im Umkreis der neuen Figuration der achtziger Jahre früh internationale Anerkennung erlangt. Im Unterschied zu den damaligen expressiven Tendenzen überwog bei Stalder jedoch stets das Moment der Reflexion. Sein formal schlichtes, doch inhaltlich dichtes Werk kreist um Körper und Raum, Wahrnehmung und Sprache. 2003 war ihm eine Einzelausstellung in der Kunsthalle Basel gewidmet; 2007 erhielt er den Prix Meret Oppenheim.

Anselm Stalder war in den letzten Jahren verschiedentlich an thematischen Ausstellungen des Kunstmuseums Solothurn beteiligt, nun zeigt er unter dem Titel "Glimmende Peripherie" eine grosse Übersichtsausstellung. Der Titel ist für den Künstler nicht ein Reflex auf aktuelle politische Ereignisse, sondern hat mehr mit der permanenten Latenz des Umschlagens in Unerwartetes zu tun. Als "Museum im Museum" wird u. a. die vielteilige Werkgruppe "As if" (ab 2002) gezeigt.

Die Vergleichsform des "As if" unterstreicht zum einen die metaphorische Beziehung zwischen Kunst und Welt, zum andern das Zweifelhafte von Behauptungen und Annahmen. Seine eigens für die Ausstellung entwickelten Körper (2012) gehen von den beiden Kopien nach Michel­angelos "Sklaven" im Museumsfoyer aus. Mit einer Seitenlänge von zwei Metern sind die Körper der menschlichen Grösse angepasst. Damit knüpft der Künstler an seine früheren Skulpturen an und sucht nach neuen Formen des dreidimensionalen Menschenbildes.

Anselm Stalder - Glimmende Peripherie
10. März bis 3. Juni, Ganzes Parterre