Gianni Jetzer wird neuer Chef des Kunstmuseums St.Gallen

Der international tätige Ausstellungsmacher Gianni Jetzer wird neuer Direktor des Kunstmuseums St. Gallen. Er folgt Roland Wäspe nach, der 30 Jahre an der Spitze des Museums gestanden hat und und nun per Ende November dieses Jahres in den Ruhestand treten wird, wie die Stiftung Kunstmuseum St.Gallen bekannt gibt.

Der 52-jährige Jetzer verfügt der Mitteilung zufolge über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung als Direktor und Kurator von Museumsausstellungen in Europa und Nordamerika. Nachdem er sich als Kurator am Migros Museum in Zürich einen Namen gemacht hatte, wurde er 2001 zum jüngsten Direktor der Kunst Halle Sankt Gallen gewählt. Während seiner fünfjährigen Amtszeit schärfte er das Profil der Kunst Halle, realisierte einen Umbau und machte sie zu einer weit herum beachteten Institution. 2006 wurde er Direktor des Swiss Institutes in New York, das er in der Kunstmetropole neu positionierte. Seit 2013 arbeitet Jetzer als unabhängiger Kurator für das Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington D.C. Von 2012 bis 2019 kuratierte er ausserdem die Art Unlimited der Kunstmesse Art Basel.

Für die Nachfolge von Roland Wäspe wurde eine fünfköpfige Findungskommission eingesetzt, mit der Präsidentin des Stiftungsrates Kunstmuseum St.Gallen, Angela Hensch, der Präsidentin des Kunstvereins, Gaby Senn, der Stiftungsrätin Kristin Schmidt, dem Direktor des Kunst Museums Winterthur, Konrad Bitterli, und dem ehemaligen NZZ-Kulturredaktor Gerhard Mack. Die Findungskommission prüfte laut den Infos knapp 40 Bewerbungen aus dem In- und Ausland. In einem zweistufigen Auswahlverfahren aus teils hochkarätigen Bewerbungsdossiers habe Gianni Jetzer mit seiner Erfahrung und seinem Enthusiasmus für die Kunst, seiner Kenntnis des Kunstmuseums St.Gallen und dessen Sammlung sowie seinen Vorstellungen, wie er das Kunstmuseum in die Zukunft führen und weiterhin über die Schweizer Grenzen hinaus ausstrahlen lassen werde, überzeugt.

Sein beruflicher Werdegang führt Jetzer nun also wieder zurück nach St.Gallen. Back to the Roots sozusagen. Vor über 20 Jahren prägte er in der Ostschweizer Stadt die Kunst Halle Sankt Gallen. Dabei fokussierte er auf junge Künstler:innen, auch aus der Schweiz. So fanden sich in seinen Ausstellungen erfrischende Namen wie Jonathan Horowitz, Gelitin, Andro Wekua, Frank und Patrik Riklin oder das Kollektiv Etoy – neben bekannten Schweizer Künstlern, wie Urs Fischer, Markus Raetz oder Josef Felix Müller. Während seiner Jahre in den USA hat er sich bestems international vernetzt.