Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Bestattung Wien präsentiert das Künstlerhaus vom 20. Oktober 07 bis 6. Januar 08 die Ausstellung "Exitus. Tod alltäglich". Der Tod als universelles und traditionelles Thema der bildenden Kunst und des Alltags wird durch Objekte des Bestattungsmuseums der Bestattung Wien, durch Kunstwerke aus verschiedenen öffentlichen und privaten Sammlungen und mit aktuellen zeitgenössische Arbeiten, von denen auch einige eigens für die Ausstellung produziert wurden, präsentiert.
In der umfassenden Schau werden die zeitlichen Komponenten – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – mit dem inhaltlichen Blickwinkel der vier Themen – Sterben, Tod, Trauer und Erinnerung – vernetzt und in einer auch räumlich verschränkten Präsentation von Bestattungsservice, Alltagskultur und der historischen und zeitgenössischen künstlerischen Reflexion gezeigt.
Objekte und Relikte der Alltagskultur wie Prachtkutschen, Luxussarkophage, Designerurnen oder auch eine Vorstellung der "Diamantbestattung" verbinden sich in der Präsentation mit Kunstwerken aller Epochen in unmittelbarer Auseinandersetzung mit dem Tod – vom Josephinischen Klappsarg bis zu den pompösen Begräbnissen der Kaiserin Zita und des Popstars Falco, vom Vanitas-Stillleben bis zur Bodyart, von der klassischen Malerei bis zur Thanatopraxie, vom Totenschädel als Kunstkammerobjekt bis zum Totenkopf als Discokugel, vom Experimentalfilm bis zur Videoinstallation, vom Trauermarsch bis zum Gothic-Musicclip, von der historischen Post-mortem-Fotografie bis zur Darstellung des toten Körpers in der Kunst der Gegenwart im Kontext von Mord, Unfall und Krieg.
Die symmetrische Architektur des Künstlerhauses, wie wir sie ebenso bei Friedhöfen oder Kultbauten finden, ist die ideale Voraussetzung für eine adäquate Ausstellungsarchitektur. Symmetrie, Frontalität und Erhabenheit kehren als die drei grundlegenden Gestaltungsprinzipien von Ritual-Design wieder und markieren die Stationen einer interdisziplinären "Route de la morte" mit den Themen: Totenkopf und Skelett, Anatomie und toter Körper, Orte des Todes, Fahrzeuge, Särge und Urnen als Transportmittel ins Jenseits , post mortem, Memento und Inszenierung des Todes. Die Ausstellung steht für eine vernetzte Zeitreise, angefacht durch das unausweichliche Phänomen des Todes im menschlichen Sein.
Präsentiert werden unter anderem Arbeiten von Siegfried Anzinger, ONA B., Donald Baechler, Herbert Böckl, Deutschbauer / Spring, Lucinda Devlin, Otto Dix, Manfred Erjautz, Tone Fink, Adolf Frohner, HR Giger, Matthias Hermann, Alfred Hrdlicka, Gudrun Kampl, Franz Kapfer, Anna Konik, Hanns Kunitzberger, Robert Mapplethorpe, Marcin Marciejowski, Hermann Nitsch, Arnulf Rainer, Paul Renner, Tom Sachs, Isabella Schmidlehner, Josef Trattner, Andy Warhol, Fritz Wotruba, Erwin Wurm und Herwig Zens.
Exitus. Tod alltäglich
20. Oktober 07 bis 6. Januar 08