Gert-Jonke-Preis 2021 an Ann Cotten verliehen

Der mit 15'000 Euro dotierte Gert-Jonke-Preis 2021 ist am Sonntag in Klagenfurt an die gebürtige US-Amerikanerin Ann Cotten verliehen worden. In diesem Jahr ist die Auszeichnung der Sparte Lyrik gewidmet. Cotten kam 1982 im US-Bundesstaat Iowa zur Welt und gilt seit dem Erscheinen ihrer 2007 bei Suhrkamp erschienenen "Fremdwörterbuchsonette" als "poetisches Wunderkind" und wird als "kühnste Stimme der jungen deutschsprachigen Lyrik" gefeiert.

Die Familie Cottens übersiedelte von den Vereinigten Staaten nach Wien, als die Autorin fünf Jahre alt. In Wien studierte sie dann auch Germanistik. Sie schloss ihr Studium 2006 mit einer Arbeit bei Wendelin Schmidt-Dengler über "die Listen der Konkreten Poesie" ab, in der sie unter anderem die "Eigendynamik der Liste als Machtinstrument eines Systems" nachzuweisen versuchte. Nach dem Studium zog die mittlerweile vielfach preisgekrönte Lyrikern nach Berlin.

Die Poesie Cottens charakterisiert sich durch spielerische und gegenderte Sprachexperimente, sie arbeitet auch genreübergreifend – so arbeitet Cotten auch immer wieder Zeichnungen in ihre Texte ein. Ann Cotten ist Trägerin zahlreicher Literaturpreise, unter anderem erhielt sie den Reinhard-Priessnitz-Preis, den Clemens-Brentano-Preis oder den Adelbert-von-Chamisso-Preis.
Der vom Land Kärnten und der Stadt Klagenfurt gestiftete Gert-Jonke-Preis wird alle zwei Jahre alternierend in den literarischen Kategorien Prosa, Dramatik und Lyrik vergeben.