Der mit 50'000 Euro dotierte diesjährige Georg-Büchner-Preis ist offiziell an den Südtiroler Schriftsteller Oswald Egger überreicht worden. Der 61-Jährige nahm die Auszeichnung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung am Samstag in Darmstadt entgegen. Egger sei ein Autor, der "die Grenzen der Literaturproduktion überschreitet und erweitert“, hatte die Akademie bereits im Juli erklärt. Die Laudatio hielt der österreichische Literaturkritiker Paul Jandl.
Der Schriftsteller arbeite an einem Werkkontinuum, das Sprache unter anderem als Klang und Performance begreife, hiess es unter anderem in der Begründung. "Seine Prosagedichte und Textgewebe widersetzen sich der raschen Lektüre, laden zum assoziierenden Entschlüsseln von Bedeutungen ein.“ Eggers Wortkosmos fuße in der Mehrsprachigkeit seiner Herkunft aus Südtirol. Die Jury hob sein umfangreiches Werk hervor.
Oswald Egger wurde in Meran in Südtirol geboren und studierte in Wien Literatur und Philosophie. Aktuell lebt er derzeit in Nordrhein-Westfalen. Sein Buchdebüt "Die Erde der Rede“ erschien 1993. Seit 2011 ist er Professor für Sprache und Gestalt an der Muthesius-Kunsthochschule Kiel.