Georg Baselitz im Dialog mit den Alten Meistern

Das Kunsthistorische Museum in Wien hat Georg Baselitz zu einem Ausstellungsprojekt eingeladen, in dem der Künstler in ein visuelles Gespräch mit Cranach, Altdorfer, Baldung Grien, Parmigianino, Correggio, Tizian und Rubens sowie den Manieristen am Hofe Kaiser Rudolfs II. tritt.

Er selbst traf die Auswahl der Werke – etwa 80 Arbeiten aus dem eigenen Schaffen, 40 aus der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums – wobei er sich vollkommen auf den Akt, auf die nackte Figur konzentriert hat. Um diesen menschlichen Elementarzustand, seit jeher ein zentrales Thema der europäischen Kunst, kreist die Ausstellung.

Seit seinem Frühwerk arbeitet Baselitz mit einem ausgeprägten kunstgeschichtlichen Bewusstsein, beeindruckt besonders durch den Manierismus und dessen Regelverstöße. In der Begegnung der Werke von Georg Baselitz mit historischen Bildern idealschöner Figuren des Kunsthistorischen Museums ergeben sich spannende Einsichten in die Geschichte der Aktmalerei sowie in die Aktualität von Malerei selbst. Der Künstler wirft so grundsätzliche, uns alle betreffende Fragen auf und öffnet in den Begegnungen der Werke einen herausfordernden Erfahrungsraum.

Die in der Ausstellung präsentierten Werke aus dem Œuvre von Baselitz spannen einen Bogen von den frühen 1970er Jahren bis in die unmittelbare Gegenwart.

Georg Baselitz (geboren 1938, Deutschbaselitz) gehört zu den bedeutendsten Malern unserer Zeit. Unverwechselbar sind die auf den Kopf gestellten Motive, die sein Werk seit 1969 charakterisieren und mit denen es ihm gelungen ist, Sehgewohnheiten herauszufordern und die Wahrnehmung zu schärfen. Seine Arbeiten entziehen sich festgelegten Kategorien, kreisen dabei aber immer um allgemeine Fragestellungen zu Möglichkeiten und Problemen der Malerei.

Baselitz
Nackte Meister
7. März bis 25. Juni 2023