Gegenüberstellungen haben im Kunstforum Montafon eine lange Tradition. Zuletzt fand 2023 „Looming at the Horizon“ mit Johanna Tinzl und Andreas Werner statt. Es ist immer wieder spannend, wie zwei Persönlichkeiten künstlerisch aufeinander und dann gemeinsam auf den Ausstellungsraum reagieren.
Die Arbeiten von Nilbar Güres (*1977 in Istanbul) faszinieren durch ihren poetischen und humorvollen Einfallsreichtum, der auch einen kritischen politischen Hintergrund hat. Güres setzt sich mit Klischees der gesellschaftlichen Sichtbarkeit von Frauen in unterschiedlichen kulturellen Feldern in ihren Fotografien, Collagen, Objekten und Videos auseinander. Sie entwirft und inszeniert humorvoll provokante Gegenbilder und -figuren, in denen sie gängige Rollenzuschreibungen unterläuft. Zugleich thematisiert sie, wie die westliche Gesellschaft den Kleidungsvorschriften religiös geprägter Kulturen reserviert gegenübersteht. Ihre Bilder und Objekte sind von sinnlicher Materialität, rätselhaft und oft erotisch aufgeladen.
Kurator Roland Haas überließ es Nilbar Güres, mit wem sie ausstellen wollte. Ihre Wahl fiel auf Marlene Hausegger, die bereits 2017 in der Gedenkausstellung „A Tribute To Gunter & Karl-Heinz“ und 2023 in der Sommerausstellung „NACH_HALT.IG“ im Kunstforum Montafon vertreten war.
Marlene Hausegger (*1984) nutzt für den Gestaltungsprozess nicht die Einsamkeit des Ateliers, sondern setzt ihren Körper mit flinken Füßen und Muskelkraft in Bewegung, transportiert ihn von einem „Hier“ zu einem „Dort“ oder einem „Dazwischen“. Sie vollzieht eine Bewegung, die weder der Linearität noch der Zirkularität verpflichtet ist, sondern zwischen Emotion, Idee, Form und Begehren oszilliert.
Junctions: Nilbar Güres - Marlene Hausegger
8. Dezember 2024 bis 2. Februar 2025
Eröffnung: Samstag, 7. Dezember, 19 Uhr. Es spricht Silvia Eiblmayr, Kunsthistorikerin
Samstag, 4. Jänner 2025: Führung durch die Ausstellung mit Roland Haas