Fritz Wotruba International

Fritz Wotruba (1907–75) war eine der prägendsten Figuren der österreichischen Kunst- und Kulturlandschaft der Nachkriegszeit. Er hatte eine überaus internationale Karriere. Diese steht in der Ausstellung im Belveder 21 in Wien erstmals im Mittelpunkt.

Bezeichnenderweise fand die erste Personalausstellung des damals 25-jährigen Bildhauers 1931 nicht in Österreich, sondern im Museum Folkwang in Essen statt. Ebenso international entwickelte sich seine weitere Laufbahn. Umfassende Werkschauen in Europa und den USA pflasterten seinen Weg. Wiederholte Teilnahmen an der Documenta in Kassel, an Biennalen, Ausstellungen und Freiluftausstellungen belegen seine zentrale Rolle im zeitgenössischen Diskurs über Skulpturen: Bei aller Abstraktion blieb für Wotruba die menschliche Figur – in Stein gehauen oder in Bronze gegossen – Dreh- und Angelpunkt seines künstlerischen Schaffens.

Wotrubas rege Ausstellungstätigkeit spiegelte sich auch in seinem Netzwerk wider. Er war mit Bildhauer:innen wie Marino Marini, Henry Moore und Germaine Richier befreundet. César, Alberto Giacometti, Henri Laurens und Aristide Maillol kannte er persönlich. Mit diesen und anderen wichtigen Plastiker:innen der Nachkriegsmoderne wie Kenneth Armitage, Lynn Chadwick, Barbara Hepworth, Louise Nevelson, Isamu Noguchi, Eduardo Paolozzi und Alicia Penalba teilte er sich immer wieder die Bühne. Anhand ausgewählter historischer Werkbegegnungen wird der internationale Kontext beleuchtet, der Wotrubas spezifische bildhauerische Sprache und seine Relevanz für die Kunst nach 1945 sichtbar macht.

Wotruba International
17. Juli 2025 bis 11. Jänner 2026