Friedrichshafen: Galerie Bernd Lutze zeigt Figuren der Hopi-Indianer

29. Dezember 2014
Bildteil

Nach einer altindianischen Sage kamen die Kachinam einst aus der Unterwelt auf die Erde. Als den Menschen wohlgesinnte Geister bringen sie Regen und Fruchtbarkeit, tragen Gebete zu den Gottheiten und schützen vor Krankheit.

Selbst unsichtbar, finden diese myhtischen Wesen bei den Pueblo-Indianern im südwestlichen Nordamerika ihre Verkörperung in jenen maskierten und verkleideten Tänzern, die - ebenfalls Kachina genannt - zwischen der Winter- und Sommer-Sonnenwende bei tagelang dauernden kultischen Festen rituelle Tänze aufführen. Darüber hinaus unterhalten sie die Menschen mit ihren Liedern und bringen den Kindern Dinge zum Essen und andere Geschenke.

Seit Mitte der 1920er Jahre beschäftigen sich Andre Breton, der führende Theoretiker der Surrealisten, wie auch Paul Eluard mit dem indianischen Denken und stellten eine Identität mit den surrealistischen Vorstellungen fest. So wurden Kachina-Figuren seitdem in Pariser Ausstellungen gezeigt und in surrealistischen Zeitschriften abgebildet. Auch Künstler wie Marcel Duchamp und Max Ernst sammelten die Figuren, zum Teil angeregt duch den direkten Kontakt mit den Indianern und ihren Ritualen in der Zeit ihres Exils in den 1940er Jahren in den USA. Auch in der Nachkriegszeit blieb das Interesse an den Kachinam wach. Der spätere französische Kultusminister Andre Malraux hat sie ebenso gesammelt wie der Maler Karel Apel.

Kachina
Galerie Bernd Lutze
Friedrichshafen
Bis 7. Februar
Mi-Fr 14-19, Sa 10-12, u.n.VB