Friedrich Dürrenmatt – Fußball

Anlässlich seines 25-jährigen Jubiläums präsentiert das Centre Dürrenmatt Neuchâtel (CDN) in der Schweiz bis zum 9. November 2025 die Ausstellung „Friedrich Dürrenmatt – Fußball”. Sie widmet sich dem Dialog zwischen Sport und Kunst und spielt auch auf die im Juli 2025 in der Schweiz stattfindende Frauen-EM an. Zu sehen sind Werke von Friedrich Dürrenmatt sowie von Johanna Cartier, Paulo Catrica, Arthur Debert, Pedro Lenz, This Lüscher, Gianni Motti, Philémon Otth und Barthélémy Toguo.

Friedrich Dürrenmatt hegte zeitlebens eine Faszination für den Fußball, die sich sowohl in seinem Privatleben als auch in seinem künstlerischen Schaffen niederschlug. Schon als Kind spielte er stundenlang auf den Straßen seines Heimatdorfes Konolfingen und aus dem Spiel wurde bald eine lebenslange Leidenschaft.

Nach seinem Umzug nach Neuenburg im Jahr 1952 wurde Xamax zu Dürrenmatts Lieblingsverein. Er trat dem „Club der 200” bei und pflegte engen Kontakt zu Gilbert Facchinetti, dem damaligen Präsidenten von Xamax und einer prägenden Figur der Region. Von seiner Terrasse im Vallon de l’Ermitage aus verfolgte er die Spiele mit einem Teleskop – eine ungewöhnliche Perspektive, die in sein literarisches und malerisches Werk Eingang fand.

Mit viel Humor zeichnete Dürrenmatt Karikaturen von Fußballspielern und verfasste einen Text, in dem er die Schweizer Geschichte anhand der Abenteuer des fiktiven Fußballclubs „F.C. Helvetia 1291” neu aufrollt. Die Erzählung reicht von den bescheidenen Anfängen des Vereins über seine Niederlage im Jahr 1515 in Marignano bis hin zu seinen Glanzzeiten mit Siegen gegen den FC Habsburg und den FC Burgund. Dürrenmatt nutzte diese Metapher, um Position zur Schweizer Armee zu beziehen. Auf der Grundlage dieses Texts schuf Omar Porras das Theaterstück „F.C. Helvetia 1291”, das vom 19. bis 21. September 2025 in Dürrenmatts Büro im CDN aufgeführt wird.

Der Schriftsteller und Maler erkannte zahlreiche Parallelen zwischen Fußball und Theater und betonte immer wieder die dramaturgische Dimension dieses Sports. Die Ausstellung greift dieses Thema auf, indem sie die Ästhetik sportlicher Leistung und die Rollenverteilung zwischen Publikum und Spieler:innen beleuchtet.

Neben Bildern und Texten von Dürrenmatt sind auch Werke von Johanna Cartier (* 1996), Paulo Catrica (* 1958), Arthur Debert (* 1980), Pedro Lenz (* 1965), This Lüscher (* 1969), Gianni Motti (* 1958), Philémon Otth (* 1991) und Barthélémy Toguo (* 1967) zu sehen. Ergänzt wird dieses Dispositiv mit Fotografien und Archivmaterial von Neuchâtel Xamax.

Friedrich Dürrenmatt – Fußball
Bis 9. November 2025