Franz Ackermann im Kunstmuseum Bonn

Einer der innovativsten Maler der letzten zehn Jahre ist der 1963 in Neumarkt St. Veit (Bayern) geborene Franz Ackermann. Der international renommierte Künstler, der seit 2001 auch eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe innehat, besticht immer wieder durch seine raumgreifenden und extrem farbigen Bilder, Zeichnungen und Installationen, die Elemente der globalisierten Gesellschaft mit scheinbar rein malerischen Aspekten spielend vereinigen.

Ausgangspunkt für Franz Ackermanns künstlerischen Ansatz ist das Reisen. Während seiner Aufenthalte an den verschiedensten Orten auf der Welt fertigt er kleinformatige Zeichnungen und Aquarelle an. Diese meist abstrakten Skizzen, die so genannten "Mental Maps", reflektieren urbane Strukturen und verbinden das Objektive der Topographie mit den mentalen Erfahrungen des Künstlers von fremden Kulturräumen.

"Mental Maps" bezeichnet kleinformatige Aquarell- oder Gouache-Skizzen, die überall auf der Welt entstehen: im Bus, im Hotelzimmer, auf der Parkbank oder im Atelier. Die ersten Mental Maps entstanden auf einem chinesischen Block 13 x 17 cm in Hongkong. Auf diese Größe greift Ackermann auch heute noch gerne zurück, wobei nicht alle "Mental Maps" genau dieses Format messen. Die Papiere zeigen annähernd realistische Architekturansichten, biomorphe Ornamentik, kartografische Momente (z.B. angedeuteten Straßenzügen) vermischt mit abstrakten, grellen und gebrochenen Farbflächen und geometrischen Konstruktionen. Subjektive Empfindung und Erfahrung schreiben sich spontan ein und unterlaufen so den ursprünglich objektiven Anspruch einer Karte.

Diese "Mental Maps" bilden die Keimzelle, aus der Franz Ackermann raumgreifende und starkfarbige Gemälde entwickelt, die oftmals Referenzen von zeitgenössischen Krisen in den Teilen der Welt thematisieren, die er besucht hat. Neben den Werkgruppen der Zeichnungen und Gemälde entwickelt Franz Ackermann raumbezogene Installationen, die aus einer großen Bandbreite unterschiedlicher Medien bestehen und bisweilen auch alltägliche Elemente wie Möbel, Kleidung und Zeitschriften einbeziehen.

Für das Kunstmuseum Bonn wird Franz Ackermann eine neue Werkgruppe entwickeln, die erstmals hier ausgestellt wird. Es erscheint ein Katalog im Snoeck-Verlag.

Franz Ackermann
17. Dezember 2009 bis 21. Februar 2010