Forstrevier 3

Urs-P. Twellmanns Atelier ist groß: Er arbeitet – so hat er einmal verlautbart – überall, wo es Holz gibt. Wenn er auf Reisen geht, besorgt sich der Schweizer vor Ort einen Kleinbus, eine Kettensäge und eine Landkarte. Dann durchforstet er die Landschaft – Südafrika, Japan, Australien und die USA waren nur einige seiner zahlreichen Ziele – nach Bäumen. Aus der Materialität des Holzes heraus entwickelt Twellmann seine skulpturalen Arbeiten, die er als ephemere Zeichen in der Landschaft stehen lässt. Bloß eine Fotografie zeugt von deren Existenz.

Bei der Herstellung seiner Kunstwerke, auf die Twellmann statt des Terminus "Land Art" lieber jenen der "Art in Nature" angewendet wissen will, geht er nach dem Prinzip des Trial and Error vor, nicht nach einer mathematisch präzisen Konstruktion. So entstehen etwa Kugeln aus Fichtenzweigen, Türme aus Baumstämmen, aus denen Äste herausragen oder Miniaturen aus ineinander geschachtelten Formen. Aber auch die physikalischen Prozesse der Natur spielen eine Rolle in der Herstellung seiner Kunstwerke, etwa, wenn sich planes Holz bei der Trocknung in welliges verwandelt.

Der Kunstraum Dornbirn zeigt eine Auswahl der prägnantesten Arbeiten Twellmanns. Zudem verbarrikadiert er den Raum mit einer Holzmauer – die Ingredienzien dafür werden aus den umliegenden Wäldern besorgt. Twellmanns Arbeitsmethode wird in einer für den Kunstraum erarbeiteten Installation sichtbar.


Forstrevier 3
31. August bis 11. November 2007