Fluxus

Fluxus war eine der revolutionärsten Kunstbewegungen des 20. Jahrhunderts, die zu Beginn der 1960er Jahre zeitgleich in Europa und den USA entstanden ist. Die Initiative bildender Künstler und Musiker brach radikal mit geläufigen Vorstellungen von Kunst und veränderte grundlegend die Grenzen zwischen Kunst und Alltag. Fluxus-Künstler einte der intermediale Ansatz ihrer Arbeiten, die sich im Grenzbereich der Gattungen Musik, bildende Kunst, Literatur und Theater bewegten. Die Vielfältigkeit der künstlerischen Ausdrucksformen brachte skurrile Performances, humorvolle Objekte und spielerische Events hervor.

Alltägliche Handlungen, Gesten und Töne wurden Bestandteil der künstlerischen Aktionen. Sie befreiten den Betrachter aus seiner passiven Rolle und animierten ihn dazu sich dem eigenen Denken, Schreiben, Sprechen, Handeln und Leben bewusst zu werden. Fluxus verstand sich als weltweit agierende Bewegung mit dem Ziel neue kollektive Lebensformen zu schaffen. Ihr Begründer George Maciunas (1931-1978) konzipierte und organisierte nicht nur die künstlerischen Aktivitäten der Gruppe, sondern war zugleich Herausgeber und Gestalter zahlreicher Fluxus-Editionen.

Erstmals zeigt die Ausstellung ausgewählte Arbeiten aus dem Nachlass von Jonas Mekas, die der New Yorker Sammler Merrill C. Berman dem Museum Ulm exklusiv zur Verfügung gestellt hat. Im Fokus stehen grafische Arbeiten, anhand derer Typografie als künstlerisches Ereignis sichtbar wird. Insbesondere im Umfeld von Fluxus weisen Textelemente einen eigenen individuellen Bildcharakter auf, der in einer praktischen Gestaltung von Plakaten, Ankündigungen und Programmheften Ausdruck findet. Zentrales Anliegen ist es, die Bewegung als künstlerische wie auch gesellschaftspolitische Initiative seit den 1960er Jahren verständlich werden zu lassen.

Fluxus
6. April bis 7. Juli 2019
Vernissage: Fr 5. April 19, 19 Uhr