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Mit Lotte Schreiber, Sasha Pirker, Paul Ott und Günter Richard Wett wurden zwei Filmemacherinnen und zwei Fotografen eingeladen, gemeinsam eine Ausstellung für die Räume des aut zu entwickeln, die sich dem Thema der Wahrnehmung widmet. Alle vier beschäftigen sich in ihrer Arbeit intensiv mit Architektur, Stadt, Landschaft und Raum.

Die beiden Filmemacherinnen Sasha Pirker und Lotte Schreiber erkunden mit der Kamera Bauten namhafter und unbekannter ArchitektInnen oder öffentliche Räume. Ihre Arbeiten sind keine klassischen Porträts, sondern vielschichtige und komplexe Untersuchungen über die sozialen, politischen und gesellschaftlichen Dimensionen von Bauwerken. In ihren filmischen Kartografien übersetzen sie die Formensprache der Architektur oder Landschaft in das Medium des Films.

Auch Paul Ott und Günter Richard Wett arbeiten an der Übersetzung von Architektur ins Zweidimensionale, wobei es bei ihnen um das Komprimieren der Informationen in ein unbewegtes Bild geht. Mit ihrer Strategie der Verdichtung erzeugen sie persönliche Interpretationen von Wirklichkeiten und gleichzeitig geheimnisvolle Bildwelten, die offen für unterschiedliche Lesarten bleiben.

Zentrales Moment des gemeinsam entwickelten Konzepts der Ausstellung ist die vollständige Transformation der Räume des aut – Böden, Decken und Wände – von Weiss in Schwarz, wodurch einerseits die räumliche Wahrnehmung radikal verändert und andererseits die Beziehung zwischen Innen und Außen verschoben wird. Die Ausstellungsräume als weitgehend dimensionslose Etuis werden zu einer betretbaren Black Box und der Blick auf die Umgebung wie auf die Wahrnehmung des Lichts fokussiert – jenes zentrale Moment der Medien Fotografie und Film; zumal während der Ausstellungsdauer im aut kein künstliches Licht eingesetzt wird.

Günter Richard Wett dokumentiert diese Transformation der Räume fotografisch und stellt sie in Form eines gedruckten Daumenkinos aus, das zugleich als Ausstellungskatalog fungiert. Paul Ott implementiert eine Reihe von Fotografien von aufgelassenen Scheunen und Speichergebäuden in einen Ausstellungsraum und bezieht damit die ehemaligen Nutzung des Adambräus als Brauerei und Silo mit ein. Lotte Schreiber und Sasha Pirker verwenden die Räume des Adambräus als Ausgangspunkt einer filmischen bzw. akustischen Arbeit und montieren die Ton- und Filmaufnahmen zu einem abstrakten und experimentellen Kinofilm, der sich mit der Wahrnehmung von Raum, Ton und Atmosphäre beschäftigt.

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7. März bis 31. Mai 2014