Fernando Bryce. Unvergessenes Land

Der 1965 in Lima geborene und heute in New York und Berlin tätige Fernando Bryce zählt längst zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern Südamerikas. In seinen Werkgruppen reflektiert er welt- und geopolitische Ereignisse des 20. Jahrhunderts. In intensiven Recherchen sammelt er Archivmaterial, um es dann im entschleunigten Prozess der Zeichnung mit schwarzer Tusche zu reproduzieren.

Dabei geht es Bryce weniger um die Rekonstruktion von Geschichte als um das Offenlegen ideologischer Bild- und Machtstrategien in Printmedien und Filmen. Die Ausstellung präsentiert seinen jüngsten Zyklus, der sich mit Bremens Kolonialgeschichte und kolonialrevisionistischen Tendenzen in der Stadt nach 1914 befasst. Die Ausstellung wird vom Förderkeis für Gegenwartskunst im Kunstverein Bremen ermöglicht. Seit 1971 unterstützt der Förderkreis jedes Jahr eine Ausstellung zur Gegenwartskunst und setzt sich für Ankäufe ein. Die Reihe der Ausstellungen setzte stets Akzente: nach einer Gerhard Richter-Ausstellung 1973 folgten Präsentationen von u.a. Antoni Tàpies, Andy Warhol, Walter Stöhrer, Emil Schumacher, Georg Baselitz, Isa Genzken, Anna und Bernhard Blume, Jörg Sasse, Norbert Schwontkowski, William Kentridge, Sarah Morris, Andreas Slominski, Thomas Hirschhorn und Mary Reid Kelley.
Fernando Bryce. Unvergessenes Land 1. Juli bis 19. November 2017