11. November 2016 - 4:13 / Aktuell 

Der zweite Teil der Ausstellung schließt inhaltlich an den ersten Teil an und behandelt die Jahre 1916 und 1917. Dabei stehen die Schwarzenberger Gemeindeverwaltung, Schule, Kirche und Glaube, Kriegsfinanzierung und -anleihen im Mittelpunkt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Feldpost, die das einzige Kommunikationsmittel zwischen der Heimat und der Front darstellte.

1916 – der kurz und siegreich gedachte Krieg dauerte nun schon über ein Jahr und von der anfänglichen Faszination war nichts mehr zu spüren. Der Wahnsinn an der Front wurde durch die Stellungskämpfe und aufgrund der modernen Kriegstechnik immer schlimmer. Die Zahl der Toten, Vermissten, Verwundeten und Versehrten stieg stündlich an. Aber auch an der Heimatfront wurde er immer spürbarer. Viele Grundnahrungsmittel waren Mangelware und nur noch über Bezugskarten
erhältlich.

Um die Situation ein wenig zu entschärfen, sammelten die Schüler während der Unterrichtszeiten alte Kleidungsstücke sowie Brombeer-, Erdbeer-, Himbeerblätter und Brennesseln um daraus Tee zu machen. Der Pfarrer, für viele Kinder oftmals die einzige männliche Bezugsperson, versuchte die moralische Ordnung aufrecht zu erhalten, auch wenn es ihm immer schwerer fiel. Immer häufiger wurde er mit der Aufgabe, Todesnachrichten zu überbringen betraut, aber auch damit den Kontakt zwischen Kriegsgefangenen und deren Angehörigen herzustellen und aufrecht zu erhalten. Die Menschen erwarteten von ihm und der Kirche Hilfe, Trost und Zuspruch.


Faszination & Wahnsinn
Schwarzenberg in den Jahren 1914 bis 1918
18. November 2016 bis 8. Jänner 2017
und 10. März bis 9. April 2017
Vernissage: 17. November 2016, 19 Uhr

Angelika Kauffmann Museum
Brand 34
A - 6867 Schwarzenberg

W: http://www.angelika-kauffmann.com/

weitere Beiträge zu dieser Adresse