Fahrt in die Zukunft

Tschernobyl – ein Ort, der zu einem Begriff wurde für das absolut Schreckliche, für die Präsenz des unsichtbaren, die Dimensionen von Zeit und Raum zersetzenden Todes. Tschernobyl ist auch ein Symbol für technisches, politisches und damit menschliches Versagen, die Dystopie schlechthin. In der 30 Kilometer weiten Sperrzone um Tschernobyl, in der seit 35 Jahren das Leben erloschen ist, hat sich der Moskauer Fotograf Sergey Shestakov auf Spurensuche begeben.

Ausgestorbene Straßen, verlassene Häuser und zurückgelassene Gegenstände zeigen eine verfallende Stadt, in der sich nichts regt, in der nichts lebt. Der Titel "Fahrt in die Zukunft" deutet an, dass der Schrecken der Vergangenheit zugleich als Warnung vor einer möglichen Zukunft steht: von Tschernobyl ist der gedankliche Weg zu Fukushima nicht weit. "Die Arbeiten von Sergey Shestakov sind keine Erinnerungen an die Vergangenheit, sie bringen vielmehr den Betrachter zum Fühlen und zum Nachdenken – vor allem über die Zukunft." (Olga Sviblova)

Sergey Shestakov
Fahrt in die Zukunft – Stop #1: Tschernobyl
3. Februar bis 23. März 2012

Kunsthalle Wien, Project Space
Die Ausstellung ist eine Kooperation der Kunsthalle Wien mit The Moscow City Government, Multimedia Art Museum, Moscow (Moscow House of Photography)