1968 wurde Cornelius Claudio Kreusch geboren, zehn Jahre später seine Schwester Carolina Camilla Kreusch und dazwischen im Jahre 1970 brachte Dorothée Kreusch-Jacob ihren zweiten Sohn, Johannes Tonio Kreusch zur Welt. In dieser Familie klang wahrscheinlich sogar der "Kreuschhusten" nach Musik, denn wie ich Ihnen in der vergangenen Woche bereits erzählte, sind die Kreusch’s eine ganz besondere, wunderbare Familie.
Im Laufe meiner Jahre als Musikalienhändlerin war es mir eine Freude, die Musikkassetten (die Jüngeren mögen sich bitte von ihren Eltern erklären lassen, was genau das für Bänder gewesen sind, und wie sich daraus oft ein ungenießbarer Salat "entwickelte"), also die Musikkassetten von Dorothée Kreusch-Jacob nicht nur zu empfehlen, sondern auch in hohen Stückzahlen zu verkaufen! Sei es nun die Serie "Wir entdecken Komponisten", die Kinder unterhaltsam und spielerisch in die Welt der klassischen Musik einlädt, oder "Lieder aus der Stille" (herrliche Klangbilder zum Stillwerden) und und und... die Werke von Dorothée Kreusch-Jacob waren und sind eine Bereicherung für die musikalische und persönliche Entwicklung der Kinder!
Und wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen! Obschon man es sicherlich nicht zwitschern nennen kann, was man von den Jungen Kreuschs so zu hören bekommt. Im Besonderen von den jungen Jungen, denn das Mädchen Carolina Camilla widmete sich der stilleren der Künste, der bildenden. Daß aus Cornelius Claudio ein fabelhafter Pianist wurde, ist längst kein Geheimnis mehr, wäre auch sehr bedauerlich! Doch was macht Johannes Tonio Kreusch?
Johannes Tonio macht Musik, was sonst! Womit? Mit der Gitarre und mit einer Liebe zu diesem Instrument, sowas Schönes hab ich noch nie gehört, handelt es sich doch um eine Weltersteinspielung der 5 Präludien (in Kontrast zu den 5 Präludien Villa-Lobos‘), die der kubanische Komponist Tulio Peramo Cabrera speziell für J.T. Kreusch in Hommage an Villa-Lobos für diese Produktion schrieb. Was seine Interpretation so schön macht, ist die Ruhe, die philosophische Gelassenheit, die Liebe zum Detail, die unerhört hörbare Liebe zum perfekten und reinen Klang.
Was die Wahl des Musikinstrumentes für Kinder betrifft, sagte J.T. Kreuschs Mutter, die Musikpädagogin Dorothée Kreusch-Jacob: "Kinder sollten nach Möglichkeit selbst wählen dürfen. Und sie können es auch. Soll ihnen die Musik ein Leben lang Freude machen, müssen sie ihr Instrument lieben. Sein Klang und seine Spielweise müssen ihm gefallen und entsprechen."
Johannes Tonio Kreusch hatte, bevor er sich für die Gitarre entschied, zunächst andere Instrumente ausprobiert und sich statt der Musik, dem Studium der Philosophie (ah, dachte ich´s mir doch!) zugewandt. Doch dann entdeckte er den wundervollen und unvergleichlichen Klang der Musik von Johann Sebastian Bach, wenn man diese denn der Gitarre zu entlocken imstande ist. So entschied er sich also für eine professionelle Karriere als Gitarrist, und wer "Hommage à Heitor Villa-Lobos" (GLM EC 554) hörte, weiß, es war eine Entscheidung die richtiger nicht hätte sein können, ist es doch ein herrlich göttlicher Klang, der nun gen Himmel kreuscht und fleucht!
Herzlichst,
Ihre Rosemarie Schmitt