14. August 2019 - 7:06 / Rosemarie Schmitt / Musikuß

... für Rigoletto. Das ist bekannt. Doch auch für die Darsteller und das Publikum trifft dies bei dieser Inszenierung zu. Das ist beim ersten Blick auf die Bühne zu erkennen.
Hier ein Backstage-Video von Giuseppe Verdis »Rigoletto«

Seit dem 17. Juli 2019 dreht sich die Bühne und nahezu alles um das diesjährige Highlight der Bregenzer Festspiele. Am Sonntag, den 18. Aug. 2019 ist Schluß mit diesem Zirkus. Bis zum nächsten Sommer. Ja, Sie haben richtig gelesen. Zirkus. In der Tat wurde aus dem Hofnarr Rigoletto ein Clown und aus dem Palast des Herzogs von Mantua eine Zirkusmanege.

Es sollte keinen der Zuschauer überrascht haben, denn inzwischen erwarten die Besucher der Bregenzer Festspiele nichts anderes als eine ungewöhnliche Operninszenierung auf der Seebühne.

Wie und wann alles begann

Es war im Jahre 1946 als auf zwei Kieskähnen - einer für die Bühnenaufbauten von Mozarts Jugendwerk Bastien et Bastienne, der andere für das Orchester - ein Jahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges die erste Bregenzer Festwoche stattfand. In einer Stadt, die damals nicht einmal über ein Theater verfügte, schien die Idee, Festspiele abzuhalten, aberwitzig, doch die Notlösung, den schönsten Teil der Stadt - den Bodensee - als Bühne zu wählen, erwies sich als durchschlagender Erfolg. Besucher aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und aus Frankreich ließen das Festival schon im ersten Bestandsjahr zu einem internationalen Ereignis werden. Von Beginn an bildeten die Wiener Symphoniker das Festspielorchester und haben bis heute grossen Anteil an der Entwicklung und dem Erfolg des Festivals.

In diesem Jahr war ich zum ersten Mal zu Gast in Bregenz. Ich besuchte eine Aufführung von Verdis Oper Rigoletto auf der Seebühne und erlebte Massenets Don Quichotte im Festspielhaus.

Rigoletto, die Oper, die für Giuseppe Verdi, so perfekt war, dass er an die Partitur nie wieder Hand anlegte. An allen anderen Opern feilte und korrigierte der Komponist einige Male, bis er zufrieden war. Nicht aber bei Rigoletto.

Was würde Verdi von der Arbeit des Regisseurs und Bühnenbildners Philipp Stölzl halten? Hofnarr oder Clown? Palast oder Zirkus? Cirque du Soleil, Film oder Oper? Spektakel von Beginn an. Besonderes Specktakel [sic] zu der berühmtesten Arie. Oh, wie so trügerisch?

Was Verdi davon halten würde, darüber bleibt nur zu spekulieren. Was ich davon halte, kann und werde ich berichten. Werde am kommenden Mittwoch berichten von schwindelfreien Künstlern, vom Eintauchen in die Oper und den See, von fantastischen bis allzu derben Eindrücken, von im See kugelnden Augäpfeln, vom Specktakel [sic], von erstaunten Besuchern, von Opernliebhabern und solchen, die glauben welche zu sein, von einer DVD/Blu-ray-Aufnahme, die noch nicht veröffentlicht ist und von meiner neuen Liebe zu der Region rund um den Bodensee.

An dieser Stelle geht es in erster Linie um die Musik. Möchten Sie mehr erfahren über die musikalischen Reisen von Frau Schmitt, so schauen Sie in meinen ReiseBlog.

https://www.rosemarieschmitt.de/reise-blog/

Herzlichst,

Ihre Rosemarie Schmitt

Die Meinung von Gastautoren muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. (red)



  •  14. August 2019 /
Rigoletto, Foto Rosemarie Schmitt
Rigoletto, Foto Rosemarie Schmitt
Rigoletto, Rohbau
Rigoletto, Rohbau