Erbauliche Gedanken eines Tabakrauchers

20. April 2016 Rosemarie Schmitt
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so heißt eines seiner musikalischen Stücke. Was mag das für ein Typ sein? Oder weiss gar jemand unter Ihnen und Euch, wer es geschrieben hat? Ich geb mal ein paar Tipps: also, es ist einer, der und mit dem man so einiges gemacht hat. Zum Beispiel hat er eine Weile im Kaffee Viereck, also im Gefängnis gesessen, und auch ein Stück über Kaffeewasser komponiert. Außerdem gibt es leckere Würfel, die nach ihm benannt sind.

Nein, es ist weder Herr Domino, noch Herr Maggie! Und auch nicht Herr Mozart, denn von dem gibt es Kugeln, keine Würfel! Man hat Biografien über ihn geschrieben und Geschichten erfunden. So berühmt ist er! Und so deutsch! Es ist Johann Sebastian Bach! Haben Sie und habt Ihr doch gleich gewusst! Ja, das hab ich mir gedacht.

Die genialen Kompositionen von Johann Sebastian Bach kennt fast jeder, seine Werke gehören weltweit zu den meistgespielten der klassischen Musik. Der einzigartige Soundtrack zum Kinofilm "Bach in Brazil" (erschienen am 11.03.2016 bei Berlin Classics / EDEL) bietet mitreißende Bearbeitungen der beliebtesten Bach-Melodien. Hier trifft Klassik auf brasilianisches Feuer und bringt neue musikalische Facetten ans Licht. Brasilianische Samba- und Choro-Interpretationen von Bachchorälen stehen neben Präludien und Fugen in Versionen für Gitarre oder Euphonium: eine feurige Hommage an das Werk Johann Sebastian Bachs.

www.bachinbrazil.de

Zur Handlung des Films: Völlig unerwartet erhält der ehemalige Musiklehrer Marten Brückling (Edgar Selge) die Nachricht, dass ihm ein nach Brasilien ausgewanderter Jugendfreund ein Original-Notenblatt von Johann Sebastian Bach hinterlassen hat. Der kleine Haken: Brückling muss seine Erbschaft persönlich antreten. Noch nie weit gereist, fliegt er dann aber nach Ouro Preto, inmitten der brasilianischen Berge. Durch die musikalische Arbeit mit Kindern in einer Jugendstrafanstalt lebt Brückling auf. Die Kinder wiederum sehen in ihm und der Musik eine Möglichkeit, aus ihrem Alltag zu entfliehen. So erzählt "Bach in Brazil" auf emotionale wie originelle Weise von der universellen und alles verbindenden Kraft der Musik.

-> Hier das Video zur Entstehung der Filmmusik

Im Interview (EDEL) sprach der Hauptdarsteller Edgar Selge darüber, dass er sich während der Dreharbeiten in Brasilien immer wieder Gedanken gemacht hat, über die Fähigkeit, für den Augenblick und in den Tag hinein zu leben, ohne nach Sinn und Zweck zu fragen oder sorgenvoll in die Zukunft zu starren. Ist das nicht typisch deutsch? Typisch brasilianisch scheint es jedenfalls nicht zu sein. Ob Edgar Selge raucht? Ich frage mich das wegen dieser erbaulichen Gedanken.

Herzlich,
Rosemarie Schmitt