In der Vorarlberger Landeshauptstadt Bregenz werden am Freitag, den 8. November, um 11.00 Uhr in der Rathausstrasse "Stolpersteine" im Gedenken an die Vorarlberger Opfer der nationalsozialistischen Sozial- und Gesundheitspolitik enthüllt. Im Vorarlberg Museum in Bregenz gibt es dann um 19.00 Uhr ein moderiertes Gespräch zu diesem Thema.
Unter dem Titel "Bürokratie ohne Menschlichkeit. Das Gesundheitsamt Bregenz in der NS-Zeit" erläutern dabei der Historiker Gernot Kiermayr und die Historikerin Ina Friedmann im Gespräch mit Johannes Spies die systematische Verfolgung von als "krank“ oder sozial "deviant“ kategorisierten Menschen.
Hintergrund dazu ist, dass das Gesundheitsamt des Landratsamts Bregenz in der NS-Zeit die Schaltzentrale der eugenischen und sozialrassistischen Verfolgung im Kreis Bregenz. Unter der Leitung von Theodor Leubner wurden Menschen mit Behinderung, psychisch Kranke und "Gemeinschaftsfremde“ erfasst und verfolgt. In vielen Fällen bedeutete dies Entmündigung, Zwangssterilisierung und Einweisung in psychiatrische "Heil- und Pflegeanstalten" oder Arbeitshäuser.