Electric Kisses

In seinem nunmehr schon vierzigjährigen Schaffen überschreitet der US-amerikanische Künstler Dennis Oppenheim (*1938) stets aufs Neue die Grenzen der Kunst. Sein Werk reicht von Land Art über Performance, Video, Film und Fotografie bis zu Skulpturen und Installationen im Innen- und Außenraum. Bereits Ende der 1960er Jahre erweiterte Oppenheim die Möglichkeiten seiner skulpturalen Aktivität, indem er über die Räume der Galerien und Museen hinaus die Landschaft erschloss.

Mit seinen aktuellen Arbeiten für den öffentlichen Raum knüpft er an sein Frühwerk an. Bei diesen Arbeiten untersucht im Gegensatz zu den Land und Body Art-Projekten nicht mehr der Künstler selbst die verschiedenen Orte, sondern der Betrachter wird in der Begegnung mit dem Kunstwerk zum Entdecker und ändert seine Rolle vom passiven Rezipienten zum Akteur.

Die Ausstellung im MARTa Herford spannt den Bogen von den frühen Projekten aus den 1960er und 1970er Jahren zu aktuellen Arbeiten, die erstmals einem breiteren Publikum gezeigt werden. Im Zentrum stehen dabei Modelle und großformatige Installationen für den öffentlichen Raum: wurmartige Busstationen, fliegende Karavans und bewohnbare Pilonen. Mit seinen fantastischen Behausungen und hybriden Objekten regt Dennis Oppenheim dazu an, die Bedeutung des jeweiligen Ortes zu ergründen. In ihrer Ambivalenz werden die Werke zu Katalysatoren von Ereignissen, die bestehende Konzepte von Welt in Frage stellen.


Dennis Oppenheim - Electric Kisses
9. Mai bis 28. Juni 2009