El Lissitzky und Elena Liessner-Blomberg
Unter dem Titel "El Lissitzky und eine Rolle Plakate. Filmplakate der russischen Avantgarde" zeigt das Sprengel Museum ein spektakuläres Konvolut von russischen Filmplakaten. Gleichzeitig zu sehen ist die Ausstellung "Elena Liessner-Blomberg Zeichnungen einer Moskauer Berlinerin".
"Die Rolle Plakate werde ich Ihren Angaben gemäß nach Hannover schicken" schrieb Hugo Häring Anfang 1929 an Sophie Lissitzky-Küppers nach Moskau. Ob es sich bei der Rolle um jene Plakate handelt, die im Sprengel Museum Hannover entdeckt wurden? Dieser Frage geht die Ausstellung nach und präsentiert zum ersten Mal ein spektakuläres Konvolut von russischen Filmplakaten aus den Jahren von 1924 bis 1928. Diese auch heute noch höchst modern wirkenden Plakate von Künstlern wie Aleksandr Rodcenko, Aleksej Gan, den Steinberg-Brüdern, Aleksandr Naumov, Anton Lavinskij oder Nikolaj Prusakov und Grigorij Borisov zählen zu den Höhepunkten der sowjetischen Plakatkunst.
Die in Moskau geborene Malerin und Grafikerin Elena Liessner-Blomberg (1897 – 1978) begann 1920 ihr Kunststudium in Moskau an den "WChUTEMAS" bei Anton Pevsner und Ljubow Popowa. 1921 zog sie nach Berlin, wo sie den Großteil ihres Lebens verbrachte. 1923 stellte Sie in der Galerie von Garvens in Hannover aus. Im selben Jahr heiratete sie den russischen Innenarchitekten Albrecht Blomberg und vernachlässigte für die kommenden zehn Jahre ihre künstlerische Karriere. Erst in den späten 1960er-Jahren wurde sie in der DDR wiederentdeckt. Sie gehört zur zweiten Generation der russischen Avantgardebewegung. Sie arbeitete in den 1920er-Jahren vornehmlich in den grafischen Medien, angelehnt an den Konstruktivismus, jedoch immer gegenständlich orientiert. Ihre Begeisterung für das Theater zeigt sich in ihren vielfältigen Entwürfen von Figurinen und Kostümen.
El Lissitzky und eine Rolle Plakate - Filmplakate der russischen Avantgarde
Kuratorin: Karin Orchard, Sprengel Museum Hannover
12. August bis 15. November 2020
Elena Liessner-Blomberg - Zeichnungen einer Moskauer Berlinerin
Kurator: Benedikt Fahrnschon, Sprengel Museum Hannover
12. August bis 15. November 2020
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