Eine Deutschlandreise

Mit seinen 37 Standorten zählt Deutschland nach China, Italien, Frankreich und Spanien zu den Staaten mit den meisten UNESCO-Welterbestätten (34 Weltkulturerbe-, drei Weltnaturerbestätten). Kirchen und Klöster, Schlösser und Burgen, Gärten und Naturlandschaften sind die mit dem Welterbe-Titel geadelten Aushängeschilder des Landes, ebenso wie die Altstädte mit ihren historischen Kernen und die herausragenden baulichen Zeugnisse der Industrialisierung.

Diese einzigartigen Denkmale von Weltrang werden in erster Linie touristisch erlebt. Dass sie auch Kristallisationspunkte zeitgenössischer Baukultur sind – sowohl von Architektur als auch von Stadt- und Freiraumplanung wie Ingenieurbaukunst – ist dagegen vergleichsweise wenig im öffentlichen Bewusstsein verankert. Das betrifft einerseits natürlich die immer wieder unternommenen Anstrengungen, ein Denkmal in seinem historisch überlieferten Zustand zu erhalten, zu restaurieren und zu konservieren. Mehr als das, geht es aber auch darum das Welterbe weiterzuentwickeln, es in seinem Umfeld in angemessener Weise sichtbar und präsent zu machen. Die Diskussionen, die an vielen UNESCO-Standorten in Deutschland heute über Puffer- und Schutzzonen geführt werden, beweisen die Virulenz des Themas.

Das Bundesministerium für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung unterstützt die Weiterentwicklung der deutschen Welterbestätten seit 2009 mit seinem Investitionsprogramm nationale UNESCO-Welterbestätten in umfangreicher Weise. Dieses Engagement breiteren Kreisen bewusst zu machen und die besondere baukulturelle Bedeutung des Weltkulturerbes zu dokumentieren, ist das Ziel der Ausstellung "UNESCO Welterbe. Eine Deutschlandreise", die das Deutsche Architekturmuseum DAM vom 6. Februar bis zum 26. Mai zeigt. Alle 37 deutschen UNESCO-Standorte werden dabei in einer Auswahl von Fotografien und charakteristischen Exponaten vorgestellt, ergänzt durch Informationen zu den Stätten und den am Ort durchgeführten Maßnahmen. Souvenirfunde erweitern den Zugang zum Thema, lassen über den einen oder anderen bekannten Standort schmunzeln. Der Besucher wird auf eine Duetschlandreise mitgenommen, die ihm neue Einblicke in das historische Welterbe und seinen "Weiterbau" in der Gegenwart ermöglichen.

Begleitend zur Ausstellung erscheint die Publikation "UNESCO Welterbe – eine Deutschlandreise" im Kehrer-Verlag, Heidelberg/Berlin in getrennter deutscher und englischer Ausgabe. Herausgegeben von Paul Andreas, Karen Jung, Peter Cachola Schmal, mit einleitenden Beiträgen von Birgitta Ringbeck, Gerhard Weiß und Olaf Asendorf. 37 Autoren, viele von ihnen Architekturjournalisten und – kritiker, haben sich an den deutschen Welterbestätten umgesehen und berichten in subjektiven Reiseporträts und -reportagen von ihren Eindrücken.

Eine Deutschlandreise
6. Februar 2013 bis 26. Mai 2013