Ein kritischer Blick auf die Welt

In einer großen Einzelpräsentation zeigt das Museum Kunst Palast in Düsseldorf Werke von Klaus Mettig (*1950, in Brandenburg) aus verschiedenen Schaffensphasen. Die Ausstellung stellt Panoramafotografien der jüngsten Serie "Don’t be left behind" einer früheren monumentalen Fotowandinstallation sowie vier mehrteiligen Diaprojektionen der 1970er und 1980er Jahren gegenüber.

Die Fotoarbeiten des in Düsseldorf lebenden Künstlers eröffnen mit ihrem Panoramaformat einen ungewöhnlichen, ebenso kritischen wie faszinierenden Blick auf die Welt. Die Düsseldorfer Ausstellung präsentiert eine Vielzahl neuerer Arbeiten, in denen vor allem China, Indien und die USA im Fokus von Mettigs Interesse stehen. Ein grundlegender gesellschaftspolitischer Ansatz verbindet das künstlerische Werk von Mettig, der in seinen Arbeiten die Wahrnehmung und Wirkung der Mechanismen internationaler Politik stets mitreflektiert.

Die Werkgruppe "Don’t be left" behind entsteht seit 2005 und besteht aus Panoramafotografien in dem ungewöhnlichen Format von 125 x 375 cm . Mit dem Titel spielt Mettig auf die bedrohlichen Veränderungen städtischer Lebensräume an, die sich motivisch in seinem Werk widerspiegeln: die fortschreitende Entwicklung der Globalisierung in unterschiedlichen Kulturregionen. Neben Bhutan und Kathmandu richtet der Künstler vor allem seinen Blick auf die Metropolen New York und Dubai sowie auf die asiatischen Megacities Seoul, Delhi und Shanghai.

Mit der Fotoarbeit I-214 / 1979-1981 nahm Mettig an der documenta 7 in Kassel 1982 teil. In dieser umfassenden Fotoinstallation vereint und strukturiert der Künstler insgesamt 2.568 einzelne Schwarz-Weiß-Fotos, die eine Selektion aus den im westdeutschen TV ausgestrahlten Nachrichtenbildern vorstellen. Die in der Ausstellung präsentierten Diaserien entstanden u.a. 1978 in China, wo Mettig die Ereignisse in der Zeit nach Mao aufnahm sowie 1981-1983 im geteilten Berlin und 1985 in Moskau während des Kalten Krieges.

Katalog: Im Museum Kunst Palast wird die Ausstellung, die 2008 in der NGBK und dem Haus am Kleistpark in Berlin gezeigt wurde, um einige Arbeiten ergänzt. Zur Ausstellung erscheint ein von der Kunststiftung NRW geförderter Katalog in Kooperation mit der NGBK Berlin mit Beiträgen von Leonie Baumann, Vladimir Gudać, Hubertus von Amelunxen, Frank Wagner, Beat Wismer und Regina Wyrwoll.

Klaus Mettig - Arbeiten 1976-2010
11. Dezember 2010 bis 23. Januar 2011