Ein cleverer Plan

Man sollte sich dieser Geschichte über Iggy Peck, dem nicht zu bremsenden enthusiastischen Dreikäsehoch, der sich nur für Architektur zu interessieren scheint, in zielgruppengerechter Gesellschaft eines Schulkinds widmen, denn dann erst erschließt sich die feine Heiterkeit, wenn der kleine Hosenscheißer aus Kleber und Windeln einen hohen Turm baut und die Mama das so cool findet, bis sie die Nase rümpft, weil es gebrauchte sind. Dann bemerkt man auch die Katze, die ebenso ihr Schnäutzchen verzieht, die als Modell für die Sphinx aus Sand herhält, die adäquat zum großen Bogen aus Pfannkuchen mit Torte drauf einen kleinen, konstruiert mit ihrem Trockenfutter, bekommt.

In der Schule gibt es nicht so viel Verständnis wie von den stolzen Eltern. Warum die Lehrerin panisch-aggressiv auf Iggys Schloss aus Kreidestücken reagiert – "Ihr lernt Mathematik, dazu Deutsch und Musik, doch über Bauwerke sprechen wir nicht!" – erfährt man in einer absurden aber lustigen Rückschau, die sich dem Erwachsenen mit "kindlicher" Begleitung besser erschließt. Aber aus der analytischen Betrachtung heraus wird an dieser Stelle klar, dass die wunderbar illustrierte Geschichte aus den USA kommt und die Originalausgabe des Jahres 2007 glücklicherweise nun übersetzt und neugedichtet wurde. Die erfreuliche Wendung passiert bei einem „altmodischen Wandertag“. "Nun hört euch das an: Laut geändertem Plan der Grundschule in Klasse 2 lernt von nun an Frau Licht im Kunstunterricht über Bauwerke so allerlei." Ende gut alles gut, da hüpft das Architekturvermittlerinnen Herz doch vor Freude.