Eiapopeia. Das Kind im Klee

Das Zentrum Paul Klee eröffnete am 24. September 2011 seine neue Wechselausstellung "Eiapopeia. Das Kind im Klee". Zu 130 Zeichnungen und farbigen Arbeiten aus der Sammlung gesellen sich die poetische Installation Karussell des belgischen Künstlers Carsten Höller sowie Kurzfilme der Gebrüder Lumière. Höllers Karussell ist der Blickfang und zugleich die Achse der Ausstellung, in der sich alles um die Kindheit dreht. "Eiapopeia. Das Kind im Klee" ist die letzte Wechselausstellung zum ZPK-Jahresthema Kind.

Das Kinderkarussell des belgischen Künstlers Carsten Höller dreht sich nicht in berauschendem Tempo, sondern in unendlicher Langsamkeit – rückwärts. Dies mag den Frust, dass man die Installation nicht betreten darf, etwas lindern. Mit mehr Dynamik sind die Filme der Gebrüder Lumière unterwegs. Die Aufnahmen aus der Filmpionierzeit wirken, als wäre die Zeit stehen geblieben. Sie führen vor Augen, wie schnell das friedliche Spiel einer Kindergruppe in eine zügellose Streiterei ausartet und wie unverblümt sich Kinder benehmen – eine zeitlose Tatsache.

Bei aller bewegter Mechanik und den bewegten Bildern liegt natürlich das Werk Paul Klees im Fokus. Die Kindheit war eines der Leitmotive von Paul Klee (1879–1940). Seine eigenen Kinderzeichnungen entdeckte er 1902 wieder. Beeindruckt von der kindlichen Kritzelei, nahm er sie später in seinen eigenen Werkkatalog auf und betrachtete sie fortan als vollwertige Kunstwerke.

Die Ausstellung "Eiapopeia. Das Kind im Klee" zeigt rund 130 Zeichnungen und farbige Arbeiten aus der Sammlung des ZPK. Wie in den Lumière-Filmen kommen bei Klee nicht nur nette, süsse Kinder vor, sondern auch zornige und aggressive. Sie stellen Täter oder Opfer dar und sind nicht a priori naiv – denn der gute Beobachter Klee wusste, dass Kinder einen auch listig berechnend um den Finger wickeln können.

Eiapopeia. Das Kind im Klee
24. September 2011 bis 11. März 2012