Drucksache Bauhaus
Die Staatsgalerie in Stuttgart zeigt noch bis 13. September aus ihrer eigenen Sammlung das Bauhaus Mappenwerk, ergänzt um druckgraphische Arbeiten weiterer Bauhausmeister und von Adolf Hölzel.
Im Jahr 1921 riefen Walter Gropius und Lyonel Feininger aus dem Bauhaus in Weimar die europäische Künstleravantgarde auf, gemeinsam eine "Neue Europaeische Graphik" zu formen. 45 Künstler folgten dem Aufruf und spendeten eine Druckgraphik. Unter ihnen Willi Baumeister, Max Beckmann, Umberto Boccioni, Marc Chagall, Giorgio de Chirico, Erich Heckel, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Paul Klee, Oskar Schlemmer, Kurt Schwitters, Gino Severini.
Lyonel Feiniger leitete damals die Druckwerkstatt am Bauhaus in Weimar. Er editierte zwischen 1921 bis 1924 fünf Mappenwerke, von denen vier erschienen. Walter Gropius wollte über die Vervielfältigung der Druckgraphik die Idee der Moderne international verbreiten und durch den Verkauf der Mappen dem Bauhaus einen Verdienst ermöglichen.
Für die Ausstellung ist das Bauhaus Mappenwerk die Grundlage, um in einer großzügigen Hängung die Druckgraphik als künstlerisches Medium der europäischen Avantgarde zu präsentieren. So beginnt die Ausstellung mit Druckgraphiken der Bauhausmeister und führt die Besucherinnen und Besucher über den "Stuttgarter Prolog", der Adolf Hölzel gewidmet ist, weiter zu den vier Mappenwerken, die in ihren Editionen Blatt für Blatt gehängt sind. Der Rundgang endet mit der Kestner-Mappe von Lázló Moholy-Nagy, die 1923 in Hannover entstand, kurz bevor er an das Bauhaus kam.
Dr. Corinna Höper sagt zur Ausstellung: "Die Druckwerkstatt versinnbildlicht am deutlichsten, was eigentlich die Grundidee des Bauhauses gewesen ist: Die Verbindung von Kunst und Handwerk. Das Zusammentreffen der Idee mit dem Schöpferischen."
Drucksache Bauhaus
12. Mai bis 13. September 2020
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