Pablo Picasso setzte sich ausgesprochen intensiv mit den spezifischen Möglichkeiten der druckgraphischen Techniken auseinander. Vom Holzschnitt und Kupferstich bis hin zur Lithographie und dem Linolschnitt wandte er sämtliche Druckverfahren mit stupender Leichtigkeit und grosser Meisterschaft an, er entwickelte komplexe Mischtechniken und experimentierte mit mehrfarbigen Drucken.
1904 schuf er mit Le Repas frugal seine erste Radierung. Das ambitionierte Blatt ist Auftakt eines immensen druckgraphischen Œuvres von mehr als 2000 Werken. Als Radierer steht Picasso in der Tradition von Dürer, Rembrandt und Goya. In jüngeren Techniken wie dem Linolschnitt setzte er völlig neue Massstäbe.
Der rund 150 Blätter umfassende Bestand des Basler Kupferstichkabinetts ist weit mehr als eine Ergänzung des herausragenden Ensembles von Gemälden des Künstlers im Kunstmuseum, denn er ermöglicht in seiner Breite die vertiefte Beschäftigung mit dem graphischen Aspekt des mannigfaltigen Gesamtwerkes. Die Hälfte dieser Druckgraphik stammt aus der Sammlung des bedeutenden Schweizer Sammlers Georges Bloch (1900–1983), der mit Picasso befreundet war und ein vierbändiges Werkverzeichnis seiner Druckgraphik erstellte. 1972 und 1982 schenkte Bloch der Gottfried Keller-Stiftung insgesamt 512 Blätter, die heute auf mehrere Schweizer Museen verteilt sind.
Die Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl von rund neunzig Blättern aus sämtlichen Werkphasen, von der Blauen Periode über den Kubismus bis hin zu den späten Druckgraphiken um 1970. Darunter befinden sich phantastische Werke wie der Farblinolschnitt L"Homme à la fraise und Radierungen aus der berühmten Suite Vollard. Die breite Palette der Themen reicht von den Saltimbanques und den Darstellungen des Künstlers mit seinem Modell bis zu den Porträts und bietet einen faszinierenden Einblick in das graphische Schaffen von Picasso.
Pablo Picasso. Druckgraphik
31. Januar bis 24. Mai 2009
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- 31. Januar 2009 — 24. Mai 2009 /