Das Kabuki-Theater war in Japan neben den Freudenvierteln das große Vergnügen der bürgerlichen Bevölkerung und ein zentrales Thema der Holzschnittkunst. Aus der umfangreichen Sammlung des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe sind vom 21. Oktober 07 bis 2. März 08 im Graphikkabinett ca. 50 Einzelblätter und Triptychen von bekannten Meistern des 18. und 19. Jahrhunderts zu sehen.
Ursprünglich war Kabuki ein Tanz-Ensemble von Frauen. Das Tokugawa Shogunat, die militärische Diktatur Japans von 1603 bis 1868, missbilligte diese Herausstellung der Frauen und verbannte im Jahre 1629 (Onna Kabuki) alle Frauen von der Bühne unter dem Vorwand der Unmoral und dem Vorwurf der Prostitution. Kurzerhand ersetzten die Theater die Frauen durch junge Männer (Wakashu Kabuki) Als die Regierung gegen den Verfall der Moral 1652 auch junge Männer von dem Schauspiel ausschloss, entwickelte sich Kabuki zu einer anspruchsvollen, hochstilisierten Nur-Männer-Form, genannt Yarō Kabuki.
Die dramatische Inszenierung und der Aufwand an Kostümen im Kabuki-Theater spiegeln sich im Holzschnitt in kontrastreicher Farbigkeit, kühnen Kompositionen und einer stilisierten Zuspitzung der Darstellung wieder. Die Szenen und Porträts zeigen die Helden der Theaterstücke und Lieblingsschauspieler des damaligen Publikums. Die im 19. Jahrhundert zunehmend hohen Auflagen der Holzschnitte wurden vor den Theatern an die Fans für wenig Geld verkauft.
Dramatische Gesten – Kabuki-Theater im japanischen Holzschnitt
21. Oktober 2007 bis 2. März 2008, Japanisches Grafikkabinett
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- 21. Oktober 2007 — 2. März 2008 /